06.11.2006, 17:19Uhr

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Zu den Stromausfällen am 4. November 2006: Windkraft leistet Beitrag zur Versorgungssicherheit

Dauerthal (iwr-pressedienst) - Eine erste Fehleranalyse an repräsentativen GENI-Windkraftanlagen zeigt, dass die Netzstörung nicht durch die Windeinspeisung verursacht wurde und die Anlagen vielmehr die beitragen, Beseitigung der Störung beschleunigen konnten.

Untersucht wurden nach Unternehmensangaben vier Windparks mit einer Gesamtleistung von 105 MW. Darunter das Windfeld Weenermoor ca. 30 km nördlich von Papenburg, dem vermuteten Zentrum der Störung im Stromnetz. Die Auswertung der alle 10 Minuten erfassten Daten zeigt erstens, dass die Windkraftanlagen bis zu dem Frequenzanstieg durch den Störfall im normalen Betrieb liefen und dann nach 22.10 Uhr durch das vom Netzbetreiber vorgeschriebene Anlagenschutzsystem vom Stromnetz getrennt wurden, teilte GENI mit. Die Daten zeigten zum zweiten, dass die Einspeiseleistung zum Zeitpunkt des Störfalles in Weenermoor bei 21,5 Prozent lag. Auch bei den anderen untersuchten Windparks in Niedersachsen habe sie zwischen 17 und 27 Prozent der maximalen Leistung gelegen. Dies deckt sich nach GENI-Angaben mit den Angaben von E.ON-Netz, dass zum Zeitpunkt des Störfalles 3.310 MW bei einer Gesamtleistung von über 7.600 MW im E.ON-Netzgebiet eingespeist wurden. Von einer Netzüberlastung durch Windstrom kann also keine Rede sein.

Der Stromausfall, von dem über 10 Millionen Europäer betroffen waren, führte zu Abschaltungen von Kraftwerken in ganz Deutschland. Um die Netzfrequenz so schnell wie möglich zu stabilisieren und die Versorgungssicherheit wieder herzustellen, sind schnellstartfähige Kraftwerkseinheiten nötig. Im 500 Kilometer von der Störstelle entfernten Magdeburg konnte ein in dieser Untersuchung geprüfter Windpark bereits 25 Minuten nach der Störung wieder die Ausgangsleistung von 45 Megawatt liefern. Kein thermisches Kraftwerk sei dazu in der Lage, so das Unternehmen.

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Quelle: iwrpressedienst/06.11.06/

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