25.01.2011, 15:29 Uhr

China baut Wasserkraft weiter aus

Shanghai, China – China setzt auch in Zukunft weiter auf die Nutzung der Wasserkraft im eigenen Land. Nach Angaben der Deutschen Auslandshandelskammer Greater China habe Zhang Guobao, Vorsitzender der National Energy Administration Mitte 2010 klar davor gewarnt, dass China ohne den Bau großer Wasserkraftwerke sein Ziel, nämlich ein Anteil von 15% regenerativer Energien am Gesamtenergieverbrauch bis 2020, nicht erreichen werde. Dementsprechend solle allein bis 2015 der Bau von Wasserkraftprojekten im Ausmaß von 120 GW in Angriff genommen werden. Ziel der chinesischen Regierung sei es zudem bis 2020 als Teil des 12. Fünfjahres- Plans Wasserkraftkapazitäten von 430 GW zu erreichen. Die derzeit installierte Kapazität betrage mehr als 200 GW, womit sich China an der Weltspitze befinde.

Zum ersten Mal seit zwei Jahren wurde nach Angaben der Deutschen Auslandshandelskammer Greater China im Juli 2010 grünes Licht für zwei Wasserkraftwerke in Yunnan und Tibet gegeben, was die Genehmigung weiterer Projekte in naher Zukunft erwarten lasse. Die Grundsteinlegung für das Projekt in Yunnan sei kürzlich durch die Jin’anqiao Hydroelectric Power Plant Company erfolgt. Circa 150 Kilometer von der burmesischen Grenze entfernt soll das Kraftwerk vom nahegelegenen Qinxi Reservoir gespeist werden und nach Fertigstellung eine Kapazität von 2.500 MW aufweisen. Das zeitgleich genehmigte Zangmushui-Projekt in Tibet hat eine geplante Kapazität von 510 MW. Eine Vielzahl weiterer Projekte, vor allem in den weniger entwickelten Regionen Zentral- und Westchinas befinden sich demnach zurzeit in Planung. Die sich noch in der Prüfungsphase befindlichen Daduqia- und Motou-Dämme in Tibet würden bei tatsächlicher Realisierung Kapazitäten von 43.800 bzw. 38.000 MW aufweisen. Ihr Bau würde eine Verdreifachung des Outputs der Dämme in der Region darstellen.

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