12.04.2011, 12:15 Uhr

UBA: CO2-Emissionen steigen wieder

Dessau-Roßlau - Die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland sind im Jahr 2010 nach Angaben des Umweltbundesamtes wieder gestiegen. Mit einer Gesamtemission von 960 Millionen Tonnen (Summe aus energiebedingten Emissionen, Emissionen aus Industrieprozessen sowie Land- und Abfallwirtschaft) bleibe Deutschland aber unter dem Kyoto-Zielwert. Gegenüber dem Vorjahr wurden nach Berechnungen des UBA insgesamt 40 Millionen Tonnen und damit 4,3 Prozent mehr Treibhausgase emittiert. Der Anstieg der CO2-Emissionen sei im Wesentlichen auf die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft nach dem Ende der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und die kühle Witterung zurückzuführen. Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien seien 2010 gegenüber dem Vorjahr neun Millionen Tonnen CO2 eingespart worden. „Es geht jetzt darum, energieeffiziente und emissionsarme Techniken weiter zu fördern“, sagt der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flasbarth. Der Klimaschutz könne somit verstetigt werden und zugleich das Wirtschaftswachstum fördern.

Mit einer Gesamtemission von 960 Millionen Tonnen unterschreitet Deutschland den UBA-Zahlen zufolge den Kyoto-Zielwert 2008-2012 von 974 Millionen Tonnen. Gegenüber 1990 seien die Emissionen im vergangenen Jahr damit um 23,1 Prozent gesunken. Dabei stiegen die energiebedingten CO2-Emissionen nach Angaben des UBA von rd. 700 Millionen Tonnen 2010 auf rd. 780 Millionen Tonnen. Hauptgrund für den Anstieg der Treibhausgasemissionen ist nach Angaben des UBA der höhere Verbrauch an Brennstoffen für die Stromerzeugung. Auch der Mineralöleinsatz in der Industrie, dem Gewerbe-, Handel- und Dienstleistungssektor sowie den Haushalten sei angestiegen. Im Gegensatz zum CO2 gingen laut UBA sowohl Methan- als auch Lachgasemissionen zurück (minus 1,1 Prozent bzw. minus 3,9 Prozent).

Die Emissionen der fluorierten Klimagase entwickelten sich laut den UBA-Zahlen unterschiedlich: Während der Ausstoß an FKW leicht um 0,5 Prozent zurück ging, stiegen die HFKW-Emissionen durch den verstärkten Einsatz im Bereich der Kälte- und Klimatechnik um 1,3 Prozent an. Die Emissionen von Schwefelhexafluorid stiegen um 6,7 Prozent.

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