06.05.2011, 10:13 Uhr

EEG-Erfahrungsbericht: optionale Marktprämie und Speicheroffensive

Berlin – Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat zur besseren Marktintegration der erneuerbaren Energien eine optionale Marktprämie vorgeschlagen. Dies geht aus den Handlungsempfehlungen des EEG-Erfahrungsberichts hervor, die das Bundesministerium für Umwelt (BMU) nun veröffentlicht hat. Die Marktprämie soll Teil der nächsten EEG-Novelle sein und einen Anreiz für EEG-Anlagenbetreiber liefern, ihre Anlagen marktorientiert zu betreiben, so das BMU. Das bedeutet, sie sollen immer dann verstärkt EE-Strom einspeisen, wenn die Nachfrage besonders groß ist. Laut BMU soll die Marktprämie für sämtliche EEG-Anlagen gelten. Sie ergebe sich aus der Differenz zwischen der anlagenspezifischen EEG-Vergütung und dem monatsdurchschnittlichen Börsenpreis. Mit einer "Managementprämie" sollten darüber hinaus die Kosten von Prognose-Fehlern ausgeglichen werden. Für Biogasanlagen sei eine spezielle "Kapazitäts-Prämie" angedacht, die Investitionen in größere Gasspeicher und Generatoren ermöglichen solle.

Gezielte Förderung von Speichertechnologie, Offshore und Biomasse

Weitere wichtige Handlungsempfehlungen für die EEG-Novelle sind laut BMU die gezielte Förderung der Speicherentwicklung und der Ausbau der Offshore-Windenergie. Ein Fünf-Milliarden-Euro-Programm der KfW solle die Finanzierung für ca. zehn Windparks auf See sichern. Zudem sollen das Vergütungssystem für Biomasse deutlich vereinfacht und der Einsatz von Mais und Getreidekorn für die Biostromerzeugung begrenzt werden. Allgemeine Ziele der erneuten EEG-Neuerung seien ein dynamischer Ausbau regenerativer Energien, gesteigerte Kosteneffizienz und eine beschleunigte Markt-, Netz- und Systemintegration der Erneuerbaren. So sollen nach Plan des BMU die im Energiekonzept der Bundesregierung verankerten Ausbauziele von 35 Prozent EE-Strom bis 2020 und 80 Prozent bis 2050 erreicht werden.

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