31.08.2011, 14:40 Uhr

Forscher entwickeln Wasserstoff-Antrieb für Binnenschiffe

Zürich, Schweiz/Birmingham, Vereinigtes Königreich – Im Rahmen eines Projektes der University of Birmingham zum CO2 freien Betriebes eines Binnenschiffs entwickelte die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) einen Metallhydridspeicher, der Wasserstoff mit einem Energieinhalt von 50 kWh aufnehmen kann. Das Speichermaterial, des von der Empa entwickelten Metallhydridspeichers, besteht aus einer pulverförmigen Legierung aus Titan, Zirkonium, Mangan, Vanadium und Eisen. Das Metallpulver ist in luftdichten Stahlrohren eingeschlossen, speichert Wasserstoff und gibt ihn bei Erwärmung wieder ab.

Die University of Birmingham betreibt seit drei Jahren ein Kanalboot mit Wasserstoffantrieb. Die „Ross Barlow“ ging 2007 auf Fahrt ins britische Binnenkanalnetz. Ausgerüstet mit einem Elektromotor, einem Batteriepack für die kurzfristige Energieversorgung und einer Brennstoffzelle mit Wasserstoffspeicher. Außerdem verfügt das Schiff über ein Solarpanel, das bis zu 320 W elektrische Leistung liefert. Das Kanalboot verbraucht auf einer vier- bis sechsstündigen Fahrt 12 bis 18 kWh Strom, die Brennstoffzelle liefert im Dauerbetrieb 24 kWh Energie pro Tag. Dies bedeutet für die „Ross Barlow“, dass es zwölfmal pro Jahr mit Wasserstoff betankt werden müsste und der Hydridspeicher mehr als 100 Jahre halten würde. Die „Ross Barlow“ könnte somit völlig CO2 frei auf Reisen gehen, wenn der Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird.

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© IWR, 2011