13.03.2012, 14:28 Uhr

Asse: Atommüll-Rückholung kostet den Steuerzahler Milliarden

Münster – Bundesumweltminister Röttgen will den Atommüll aus dem maroden Bergwerk Asse wieder herausholen lassen. In dem ehemaligen Salzbergwerk wurde radioaktiver Müll gelagert und die Endlagerung großtechnisch erprobt. Die Schachtanlage Asse ist ein ehemaliges Salzbergwerk und liegt in Niedersachsen. Ursprünglich galten Salzbergwerke als eine Möglichkeit, radioaktiven Müll sicher zu lagern. Wie sich jetzt zeigt, ist das ein Irrtum. Seit 2008 ist öffentlich bekannt, dass radioaktiv kontaminierte Salzlauge aufgetreten ist. Heute weiß man auch, dass in das Salzbergwerk Asse täglich über 10.000 Liter Wasser eindringen. Die Fässer mit dem radioaktiven Müll, die teilweise in das Lager lediglich abgekippt wurden, sind offensichtlich teilweise nicht mehr dicht. Nun sollen alle 126.000 Fässer wieder aus der Asse herausgeholt werden, aber niemand weiß offensichtlich wie und was dann mit dem Atommüll geschehen soll. Eins ist sicher: es wird teuer.

Atommüll-Rückholung: Milliarden-Kosten und die Frage, wohin mit dem Müll

Die Kosten für die Rückholung des Atommülls werden derzeit auf bis zu 4 Milliarden Euro geschätzt. Vorläufig, denn niemand kann die Kosten genau abschätzen. Geld, das vermutlich entweder der Steuerzahler oder die Stromkunden über ihre Stromrechnung bezahlen werden. In einem Rundfunk-Beitrag für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) zu seinem Besuch im Bergwerk Asse sagte Röttgen: „Das Einfahren in den Schacht hat bei mir den Eindruck vor Augen geführt, der eigentlichen Unvorstellbarkeit, dass man in diesen Schacht trotz seiner offensichtlichen Ungeeignetheit 126.000 Fässer hineingeschmissen hat.“ Röttgen abschließend: „Das halte ich für ein Maß an Verantwortungslosigkeit, das einen sprachlos macht.“


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