18.06.2012, 14:50 Uhr

Umfrage: Jeder dritte Benzin-Autofahrer hat schon E10 getankt

Berlin - Rund ein Drittel der Haushalte mit einem Benzin-Pkw haben schon einmal Super E10 getankt. Die Zurückhaltung der anderen Haushalte wird weiterhin zumeist mit technischen Bedenken begründet. TNS Infratest hat zehn Monate nach einer ersten Befragung im Auftrag des Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) eine bundesweite Umfrage zur Nutzung der Kraftstoffsorte Super E10 und Wahrnehmung von Bioethanol wiederholt. Zum Zeitpunkt der ersten repräsentativen Erhebung im Juli 2011 war Super E10 nur an rund der Hälfte aller 14.800 Tankstellen in Deutschland erhältlich. Bis dahin hatte ein Viertel der Personen, die über einen Benzin-Pkw verfügten, die neue Kraftstoffsorte schon getankt. Ein flächendeckendes Angebot bestand erst ab etwa Oktober 2011. Das Ergebnis der erneuten Umfrage zeigt, dass der Anteil von 24 auf 33 Prozent gestiegen ist. Dies entspricht einem Zuwachs um 37,5 Prozent.

Weiterhin regionale Unterschiede: Im Süden höherer E10-Anteil

Im Sommer 2011 hatte in den südlichen Bundesländern mehr als jeder Dritte und in den östlichen gut jeder Vierte bereits E10 getankt, im Westen und im Norden Deutschlands nur jeder Zehnte. Dies war auf die noch nicht flächendeckende Verfügbarkeit zurückzuführen, denn z.B. in Nordrhein-Westfalen wurde Super E10 erst nach den Sommerferien schrittweise eingeführt. Der Norden und Westen Deutschlands haben in den vergangenen zehn Monaten erst allmählich aufgeholt: Der Anteil der Nutzer stieg im Norden von 11 auf 26 Prozent und im Westen von 15 auf 35 Prozent. Spitzenreiter bleibt wie in 2011 der Süden Deutschlands mit einem Nutzeranteil von 38 Prozent.

Kommunikation über das Internet reicht nicht aus

Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe, zieht daraus den Schluss, dass weitere Informationsmaßnahmen notwendig sind. "Wenn mindestens 90 Prozent der Pkw mit Benzinmotor in Deutschland für Super E10 geeignet sind und trotzdem zwei Drittel der Autofahrer daran zweifeln, ist die Aufgabe klar. Kommunikation über das Internet reicht nicht. Die Autofahrer müssen direkt informiert werden. Das muss an den Tankstellen, besonders aber in den Autowerkstätten passieren. Das ist Aufgabe der Autohersteller."

Gründe für E10: Klimaschutz, Preis, Öl-Unabhängigkeit & heimische Arbeitsplätze

Für nahezu sechs von zehn Befragten, die über einen Benzin-Pkw verfügen, ist es wichtiger, dass ein Biokraftstoff klimafreundlich ist, als ein günstiger Preis. Die Antwort auf die Frage nach dem Grund für die Wahl von Super E10 zeigt jedoch, dass mehr als drei Viertel (78 Prozent), den Preisvorteil gegenüber Super (E5) nennen. Bundesweit geht knapp die Hälfte der Befragten - unabhängig davon, ob ein Auto mit Benzin-Motor gefahren wird - davon aus, dass Produktion und Nutzung von Bioethanol die Abhängigkeit von Erdöl verringert. 40 Prozent sind der Meinung, dass Bioethanol aus heimischer Erzeugung zusätzliche Arbeitsplätze auf dem Land schafft. 36 Prozent der Bevölkerung stimmte der Aussage zu, dass Bioethanol zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beiträgt und klimafreundlich ist.

Mehr Nachrichten und News zum Thema Mobilität und Biokraftstoffe


© IWR, 2012