03.09.2012, 16:25 Uhr

Sichere Stromversorgung: BDEW kritisiert EWI-Studie und fordert kurzfristige Lösungen

Berlin – Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Vorschläge vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) für ein zukunftsfähiges und sicheres Strommarktdesign kritisiert. Das EWI hat im Rahmen einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums u.a. die langfristige Einführung von sog. Versorgungssicherheitsverträgen und dadurch den Aufbau eines Kapazitätsmarktes empfohlen. Diese Verträge sollen einen Markt für Versorgungssicherheit schaffen, auf dem der Bedarf an sicherer Leistung in einer Auktion bereitgestellt und vergütet wird. Für die Anbieter von Versorgungssicherheit ergäben sich aus der Auktion sichere Einnahmen zur Finanzierung ihrer Investition. Der BDEW sieht die Vorschläge des EWI in der dargesllten Form nicht als praktikabel an. "Der BDEW sieht in dem Gutachten noch viele offene Fragen. So brauchen wir beispielsweise eine Lösung, in der auch die erneuerbaren Energien Verantwortung für die Versorgungssicherheit übernehmen", sagte BDEW-Vorsitzende Hildegard Müller.

BDEW fordert kurzfristige Lösungen

Im Unterschied zu der sehr langfristigen Betrachtung der EWI-Studie sieht der BDEW insbesondere in den kommenden Jahren Handlungsbedarf für eine sichere Stromversorgung. So müssten für die kommenden Winter kurzfristige Brückenlösungen gefunden werden. Für die Zeit nach 2020 seien Versorgungssicherheitsverträge zwar eine denkbare Option, der EWI-Vorschlag müsse jedoch deutlich praktikabler ausgestaltet werden, da insbesondere die administrativen Kosten des Modells sehr hoch seien.

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