07.09.2012, 10:44 Uhr

Wiener Biotechnologen entwickeln Biosprit aus Abfällen und Stroh

Wien – Landwirtschaftliche Abfälle und Stroh sind die Basis für einen neuen Biotreibstoff, der aus Sicht der Entwickler quasi unbedenklich ist. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt des Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) mit einem Industriepartner. Gearbeitet wird am Biotreibstoff 2.0, bei dem mittels Enzymeinsatz aus erneuerbaren Zuckerressourcen bzw. landwirtschaftlichen Abfällen wie Spänen, Holzschnitzeln, Stroh oder spezielle Energiepflanzen "sauberer" grüner Kraftstoff hergestellt wird.

Enzyme bauen Zucker aus

Zum Einsatz kommen dabei Enzyme namens Cellulasen. Diese können die Cellulose und Hemicellulose, aus der Holz (neben Lignin) besteht, zu kleinen Zuckermolekülen umsetzen, so die Forscher der TU Wien, die zusammen mit Wissenschaftlern in Graz und Spezialisten des Industriepartners am Projekt arbeiten. Enzyme transportieren die langen Celluloseketten. Dabei spaltet das Enzym kleine Zuckermoleküle von der vergleichsweise riesigen Cellulosekette ab. Der Vorgang endet, wenn die ganze Cellulose zu Zucker gespalten wurde. Die besten Enzyme für den Prozess stellen die Biotechnologen zum Beispiel mit Hilfe des Pilzes Trichoderma reesei her, der auf verfaulenden Holzresten wächst. Im steirischen Projekt "Macrofun" an der TU Graz werden die Pilzenzyme mit Hilfe der Hefe Pichia pastoris weiter verbessert, um sie noch robuster zu machen. Lebensmittel bleiben gänzlich unberührt.

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