13.09.2012, 17:16 Uhr

Risse in belgischem Atomkraftwerk

Münster - Im August meldete der Betreiber des belgischen Atomkraftwerks Doel 3 Electrabel, dass im Rahmen der 10-Jahresinspektion Schäden festgestellt wurden. Jetzt hat eine Sprecherin des Unternehmens laut Medienberichten erklärt, dass "ähnliche Anzeichen" wie bei Doel 3 auch in einem weiteren Meiler, nämlich Tihange 2 bei Lüttich, entdeckt worden seien. Der Reaktor Doel 3 bei Antwerpen wurde, wie auch inzwischen Tihange 2, abgestellt und wird derzeit untersucht. Bei den Schäden soll es um Risse in der Reaktorhülle gehen. Bei Doel 3 haben diese Risse auf der speziellen INES(International Nuclear Event Scale)-Skala, die über die Schwere des Schadensereignisses Auskunft gibt, die Stufe eins zugewiesen bekommen. Die Skala reicht von eins bis sieben, wobei sieben für die schwerstmöglichen Schäden steht.

Sieben Meiler in Belgien

Nach den Berichten habe die Unternehmenssprecherin erklärt, dass die Analysen in Tihange 2 noch einige Wochen andauerten, bevor ein definitives und umfassendes Resultat vorliege. Belgien verfügt über insgesamt sieben Atomreaktoren, die alle von Electrabel, einer Tochter von GDF Suez, betrieben werden. Zur gesamten Stromversorgung Belgiens tragen diese ungefähr zur Hälfte bei.


© IWR, 2012