17.10.2012, 10:55 Uhr

Stadtwerke Mainz AG und DEG gewinnen Innovationspreis für Biomasse-Kraftwerk im Senegal

Köln - Für die Etablierung einer profitablen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien der Gemeinde Kalom im Senegal haben die Stadtwerke Mainz AG und die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH einen Sonderpreis im Rahmen des "Innovationspreis Public Private Partnerships 2012" erhalten. Die Auszeichnung wurde nun zum siebten Mal vom Bundesverband PPP gemeinsam mit dem Behörden Spiegel verliehen.

Finanzierung durch Stadtwerke-Stiftung und DEG

Im Rahmen des Projektes haben die Partner im Senegal ein mit so genannter Pyrolyse arbeitendes Biomassekraftwerk errichtet, das eine ländliche Gemeinde mit Strom versorgt. Die Stiftung Energie für Afrika der Stadtwerke Mainz AG finanzierte das Projekt. Die DEG beteiligte sich mit 200.000 Euro aus Mitteln des develoPPP.de-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). "Wir freuen uns, dass die innovative Lösung für die Stromversorgung ländlicher Gebiete mittels Biomasse und unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung diese Anerkennung findet", sagte Manuela Marques, Bereichsleiterin Deutsche Unternehmen/ Programmfinanzierung der DEG, anlässlich der Preisverleihung.

Funktionierendes "Dorfwerk"

"Das Projekt soll modellhaft zeigen, wie in einer ländlichen Gemeinde im Senegal ein funktionierendes "Dorfwerk" nach dem Vorbild eines deutschen Stadtwerks etabliert werden kann", erläutert Detlev Höhne, kaufmännischer Vorstand der Stadtwerke Mainz AG. Umsetzungspartner vor Ort war die Novis GmbH aus Tübingen, die auf Stromerzeugung aus Biomasse spezialisiert ist. Das Unternehmen lieferte die Technologie für das Biomassekraftwerk, das als erneuerbare Energiequelle hauptsächlich Erdnussschalen und Hirsestängel verwendet. Den wesentlichen Bedarf deckt das Dorfwerk über Ankauf bei lokalen Kleinbauern, die auf diese Weise ein sicheres Einkommen erhalten, der Rest kann von einem größeren Erdnussölproduzenten bezogen werden. Der in dem Kraftwerk erzeugte Strom wird im Kernort über ein so genanntes Inselnetz verteilt. Abgelegenere Haushalte können über Kleinstsolarsysteme zwei bis drei elektrische Lampen und ein weiteres Gerät betreiben. Für den Betrieb größerer Elektrogeräte kann im Kernort eine Ladestation genutzt werden, die Batterien vermietet und auflädt.

Sieben lokale Mitarbeiter geschult und angestellt

Seit Mai 2012 ist eine Betreibergesellschaft für das Kraftwerk verantwortlich, an der neben der Stiftung Energie für Afrika ein knappes Dutzend Dorfbewohner Gesellschaftsanteile hält. Es wurden sieben lokale Mitarbeiter für das Dorfwerk "Kalom Mainz Industries SARL" angestellt. Novis hatte diese zuvor eingehend geschult, damit sie die Anlagen eigenständig betreiben können. Die Dorfgemeinschaft wurde mit dem Umgang mit Strom vertraut gemacht.

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