17.01.2013, 11:55 Uhr

Organische Heliatek-Solarzelle knackt Effizienzrekord

Dresden – Die auf organische Solarfolien spezialisierte Heliatek GmbH hat mit einer Zelleffizienz von 12,0 Prozent für seine organischen Solarzellen einen neuen Weltrekord gebrochen. Dieser Rekord, gemessen durch das Prüfinstitut SGS, ist in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm und der TU Dresden aufgestellt worden. Die Mess-Serie von SGS bestätige darüber hinaus die überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit der organischen Photovoltaik (OPV) bei Schwachlicht und hohen Temperaturen im Vergleich zu traditionellen Solartechnologien, teilte Heliatek weiter mit. Mit dem neuen Wirkungsgrad von 12 Prozent hat Heliatek seinen bisherigen OPV-Effizienzrekord von 10,7 Prozent, welcher erst vor neun Monaten aufgestellt worden ist, selbst übertroffen. Finanziell wurde die Entwicklung durch Forschungsgelder des Bundesforschungsministeriums, der EU sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit unterstützt.

Leistung steigt bei steigenden Temperaturen und abnehmender Einstrahlung

Die Zelle, mit der auf einer Standardgröße von 1,1 cm² der Weltrekord von 12,0 Prozent Wirkungsgrad aufgestellt wurde, beinhaltet zwei patentierte Absorbermaterialien. Diese wandeln Licht mit unterschiedlichen Wellenlängenbereichen in Strom um. Mit der Kombination der Absorber konnte eine höhere Absorption von Photonen und eine verbesserte energetische Ausnutzung über eine höhere Photospannung erzielt werden. Aufgrund des besonders guten Leistungsverhaltens der OPV bei hohen Temperaturen und geringer Einstrahlung sei der Wirkungsgrad von 12 Prozent laut Heliatek mit einer Zelleffizienz von 14 bis 15 Prozent der herkömmlichen kristallinen Siliziummodule und der Dünnschicht-Photovoltaik vergleichbar. Während diese Technologien bei steigenden Temperaturen und abnehmender Einstrahlung bedeutend an Zelleffizienz verlieren, steigt die Leistung der organischen Solarzellen unter diesen Bedingungen an. Dies führt zu einem vergleichsweise sehr viel höheren Energieertrag der organischen Zellen unter realen Nutzungsbedingungen.

Heliatek peilt 15 Prozent Zelleffizienz an

"Wir freuen uns sehr darüber, mit dieser richtungsweisenden Entwicklung unsere Position als Branchenführer in der OPV weiter ausbauen zu können. Unser kontinuierlicher Fortschritt bestärkt uns in dem Vorhaben, bis 2015 einen Wirkungsgrad von 15 Prozent zu erzielen und die Rekordeffizienzen schrittweise auf die Heliatek Rolle-zu-Rolle- Produktionslinie zu übertragen. Auf dieser Linie stellen wir Solarfolien und keine Solarmodule her. Unsere Kunden aus der Baumaterialindustrie, der Automobilbranche und dem Leichtbaubereich für Verschattungssysteme oder Stadtmöblierung integrieren diese Solarfolien als energieerzeugende Komponenten und erweitern somit ihre Produktfunktionalität", erläuterte Thibaud Le Séguillon, CEO von Heliatek.

Empa will flexible PV-Zellen industriell herstellen


© IWR, 2013