02.05.2013, 15:09 Uhr

dena-Studie fordert neue Biokraftstoffe

Berlin - Im Jahr 2025 stammen noch mindestens 95 Prozent des Energiebedarfs von Pkws, Lkws und Bussen aus Otto- und Dieselkraftstoffen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) zu Energieverbrauch und Energieträgern im Verkehr bis zum Jahr 2025. Neben weiteren Effizienzsteigerungen bei Antrieben und Fahrzeugen sowie der Etablierung der Elektromobilität müsse daher die Entwicklung und die Nutzung solcher regenerativer Kraftstoffe forciert werden, die sich problemlos konventionellen Kraftstoffen beimischen und in Verbrennungsmotoren einsetzen lassen. Nach dena-Einschätzung ist insbesondere Biomethan geeignet, da es in Erdgasfahrzeugen bereits heute einen wichtigen Beitrag leiste, während innovative Biokraftstoffe wie synthetischer Biodiesel oder hydrierte Pflanzenfette und -öle künftig an Bedeutung gewinnen sollten. Biokraftstoffe wie Ethanol und Biodiesel stoßen hingegen laut dena an fahrzeugtechnische Grenzen, zudem könnten die benötigten Mengen aufgrund der geringen Flächenausbeute kaum nachhaltig aus inländischer Produktion bereitgestellt werden.

Energiewende auf der Straße ohne Königsweg

"Für die Energiewende im Straßenverkehr gibt es keinen Königsweg. Der Straßenverkehr der Zukunft zeichnet sich durch einen Mix aus Antrieben und Kraftstoffen aus", sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. "Für das kommende Jahrzehnt sollten wir nachhaltig produzierte flüssige Biokraftstoffe der zweiten Generation gezielt zur Marktreife bringen, der Erdgas- und Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen und die Effizienz von Motoren und Antrieben noch weiter verbessern." Insgesamt steige die Verkehrsleistung auf der Straße weniger stark als bisher prognostiziert, da vor allem das Wachstum im Güterverkehr schwächer ausfalle als bislang angenommen. Der Dieselanteil erhöht sich demnach dennoch bis 2025 von heute 57 auf bis zu 76 Prozent. Umso wichtiger sei es, die Energieeffizienz auch bei konventionellen Antrieben und Kraftstoffen weiter zu erhöhen.

Innovative Biokraftstoffe im Fokus

Die dena empfiehl zudem innovative flüssige Biokraftstoffe wie hydrierte Pflanzenöle oder synthetischen Biodiesel weiter zu erforsch bzw. großtechnisch zu erproben und zur Marktreife zu bringen. Die Vorteile lägen in der vollständigen Kompatibilität mit herkömmlichen Motoren und Antrieben und im geringeren Flächenverbrauch der Produktion. Für die Nutzung von Biomethan in Erdgasfahrzeugen geht die dena davon aus, dass im Jahr 2025 hingegen ausreichende und nachhaltig produzierte Kapazitäten zur Verfügung stehen werden. Auch Potenziale von Kraftstoffquellen jenseits der Biomasse gelte es stärker als bisher auszuschöpfen. So könne die synthetische Wasserstoff- und Methanerzeugung mittels des Power-to-Gas-Verfahrens eine weitere wichtige Kraftstoffquelle darstellen. Zugleich soll der Pfad der Elektromobilität konsequent weiterverfolgt werden.


© IWR, 2013