07.05.2013, 12:16 Uhr

Siemens-Stiftung gibt Millionen-Betrag für Geothermie-Professur

Zürich – An der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) wird eine Professur für Tiefengeothermie aufgebaut. Dieses Vorhaben wird von der Werner Siemens-Stiftung mit zehn Mio. Schweizer Franken (umgerechnet etwa 8,1 Mio. Euro) unterstützt. Die ETH Zürich plant insgesamt zwei Professuren im Bereich der Tiefengeothermie. ETH-Präsident Ralph Eichler zeigte sich erfreut: "Die sehr großzügige Donation der Werner Siemens-Stiftung stärkt die ETH Zürich im Bereich der Tiefengeothermie zur richtigen Zeit. Wir müssen nun alles daran setzen, die Grundlagenforschung für diese Form der Erdwärme rasch anzugehen, wenn wir in zehn bis 20 Jahren konkreten Nutzen daraus ziehen wollen." Das Berufungsverfahren für die neue Professur für Geoenergie, die im Departement Erdwissenschaften angesiedelt sein wird, ist bereits angelaufen.

Grundlagen erforschen und neue Verfahren entwickeln

Sowohl der Bund als auch die Kantone und die Industrie haben nach Einschätzung der ETH Zürich großes Interesse, die Nutzung der Geothermie voran zu bringen. Ludwig Scheidegger erklärte die Motivation der Werner Siemens-Stiftung: "Wir geben die Initialzündung für zukünftige technologische Durchbrüche in einem Gebiet, das von zentraler Bedeutung für die Schweizer Volkswirtschaft werden könnte." Bislang spielt die Tiefengeothermie für die Energieversrogung in der Schweiz praktisch noch keine Rolle, gilt aber als vielversprechende Option. Nach Einschätzung der ETH Zürich werden nun insbesondere Forschungsinitiativen und Demonstrationsanlagen gebraucht, um das Potenzial der Tiefengeothermie zu lokalisieren und zuverlässig vorherzusagen. Forschungsbedarf bestehe unter anderem bei der Geologie des Grundgesteins, aus welcher die Wärme gewonnen werden soll. Aber auch technische Probleme wie die Entwicklung entsprechender Bohrtechniken und das künstliche Aufbrechen des Grundgesteins, um Klüfte zu erzeugen, müssten gelöst werden. Die ETH Zürich will durch Lieferung von Grundlagenwissen, neuer Verfahren und der Ausbildung von Fachkräften ihren Beitrag für die Erschließung der Tiefengeothermie leisten.


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