05.07.2013, 08:19 Uhr

Neuentwicklung: Israelische Firma lässt Elektroautos Wasser tanken

Münster / Israel – Das israelische Unternehmen Phinergy will Elektroautos mit Wasser statt mit Strom betanken. Im Mittelpunkt dieser technischen Entwicklung stehen sogenannte Aluminium-Luft-Batterien, die Elektrizität aus der Reaktion von Aluminium mit Sauerstoff erzeugen. Wasser dient dabei u.a. als Elektrolyt zwischen den Elektroden. Das Aluminium bildet in diesem System die Anode und wird bei der Erzeugung von Strom verbraucht, wobei sich der Elektrolyt mit Aluminium-Ionen füllt, was wiederum die Leistung der Batterie reduziert. Durch einen Austausch des versetzten Wassers mit frischem Wasser kann die Batterie solange repowert werden, bis das Aluminium aufgebraucht ist und ebenfalls eines Wechsels bedarf.

Dreimal bessere Leistung als Lithium-Ionen-Batterien

Die Batterie hat laut Phinergy eine praktische Kapazität von 0,3 Kilowattstunden (kWh) pro kg Batterie, was der dreifachen Leistungsfähigkeit einer Lithium-Ionen-Batterie entsprechen soll. Medienberichten zufolge will das Unternehmen die Leistung auf einen kWh pro kg durch weitere technische Entwicklungen erreichen und durch ein Doppelbatteriesystem aus Aluminium-Luft- und Lithium-Ionen-Batterien die Alltagstauglichkeit der Technologie erhöhen. Neben dem Einsatz in Elektrofahrzeugen können die Batterien auch in der stationären Strom-Speicherung, in Elektrogeräten, in Rüstungsprodukte oder in der Elektro- bzw. Chemie-Industrie eingesetzt werden, so der Hersteller.

Deutschland fehlen noch 990.000 Elektro-Autos

Dem Ziel der deutschen Bundesregierung, die Zahl von Elektroautos bis 2020 auf eine Million Fahrzeuge zu steigern, kommt Deutschland derweil nur langsam näher. Auf Deutschlands Straßen sind laut Kraftfahrtbundesamt bis heute fast 10.000 Elektroautos unterwegs. Dies entspricht einer Zielerreichungsquote von einem Prozent. Erfreulich ist jedoch die Zuwachsrate der Pkw-Neuzulassungen mit reinem Elektroantrieb von 68 Prozent im ersten Halbjahr 2013.

Weitere Infos und Themen:


© IWR, 2013