09.07.2013, 16:37 Uhr

Energiepolitik könnte Bundestagswahl entscheiden

Hamburg - Die Energiepolitik der deutschen Parteien kann die Bundestagswahl entscheiden. Für 29 Prozent der Deutschen spielt das Thema Energie eine "sehr große" oder "große" Rolle bei der Stimmabgabe am 22. September 2013. Weitere 39 Prozent geben an, dass Thema beeinflusse ihre Entscheidung zumindest teilweise. Dies geht aus einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Energieanbieters LichtBlick hervor. Für die Studie wurden im Mai 2013 1.002 deutsche Bundesbürger ab 18 Jahren online zum Einfluss von Energiethemen auf ihre Wahlentscheidung befragt. "Die Energiewende wird die Bundestagswahl 2013 erheblich beeinflussen. Unsere Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen in allen Aspekten der Energiepolitik Wert auf eine klare und glaubwürdige Positionierung legt. Die Wähler sehen hier große Unterschiede zwischen den Parteien", so Gero Lücking, Direktor Energiewirtschaft bei LichtBlick.

Wähler sehen größte Energiewende-Kompetenz bei den Grünen

Die erfolgreiche Bewältigung der Energiewende trauen 24 Prozent der Wähler am ehesten der Partei Bündnis 90/Die Grünen zu. 22 Prozent setzen auf die regierende CDU/CSU mit dem für die Energiewende zuständigen Bundesumweltminister Peter Altmaier. Deutlich schlechter schneidet die SPD mit 11 Prozent ab. Auf die Partei Die Linke setzen fünf Prozent. Lediglich zwei Prozent verorten die größte energiepolitische Kompetenz bei der Regierungspartei FDP mit dem für Energiefragen federführenden Wirtschaftsminister Philipp Rösler.

Themen: Bezahlbare Preise vor Strom-Speicherung und Netzausbau

Bei der LichtBlick-Umfrage wurde auch ermittelt, welche Energiethemen für Deutschen bei der Wahl von Bedeutung sind. An erster Stelle halten 86 Prozent bezahlbare Energiepreise für "sehr wichtig" oder "wichtig". Auf Platz zwei folgt für 72 Prozent die Aufgabe, wetterbedingte Schwankungen bei der Produktion von erneuerbaren Energien durch den Einsatz von Speichern auszugleichen. Es folgt der Ausbau der Stromnetze, der für sieben von zehn Wählern besonders zentral ist. Themen wie Atomausstieg, Abschaltung klimaschädlicher Kohlekraftwerke, Klimaschutz und Ausbau der erneuerbaren Energien spielen ebenfalls für eine Mehrheit eine zentrale Rolle.

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