17.07.2013, 12:01 Uhr

Schwimmende Windräder vor Fukushima

Fukushima, Japan – Zwei Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima entsteht derzeit ein Offshore-Windpark 20 km vor den Küsten der gleichnamigen Region, der bis 2020 mit einer Leistung von einem Gigawatt (GW) Strom erzeugen und zum größten seiner Art weltweit werden soll. Die erste Windenergieanlage (WEA) mit einer Leistung von zwei Megawatt (MW) wird derzeit vor Ort installiert und soll planungsgemäß im Oktober 2013 in Betrieb gehen. Neu hierbei ist, dass die WEA nicht mit großen Fundamenten am 120 Meter tiefen Meeresboden aufwändig und teuer verankert werden, sondern diese schwimmend ihr Werk verrichten. Weitere WEA sollen eine Leistung von sieben MW erreichen, deren Generatoren von Hitachi gebaut werden.

Japan forciert nach Fukushima Ausbau der erneuerbaren Energien

Der Offshore-Windpark ist laut der japanischen Regierung der Beginn eines großen Programms zum Aufbau der Windenergie in Japan. Keisuke Murakami, Verantwortlicher für erneuerbare Energien im japanischen Wirtschaftsministerium, äußerte sich hierzu, dass dies ein Symbol für die Genesung der Region Fukushima sei und außerdem ein großer Schritt, um in Japan den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. Bis zu der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011, aufgrund einer Überflutung des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi durch eine 13 bis 15 Meter hohe Tsunami-Flutwelle, wurde Japan zu einem Drittel mit Atomstrom versorgt.

Starkes Wachstum der Photovoltaik

Neben der Windenergie will Japan bis 2030 wesentliche Teile der Stromerzeugung auch auf Photovoltaik umstellen. Zu diesem Zweck haben bspw. erst Ende Mai 2013 japanische Bürgermeister aus Fukushima Deutschland für eine Woche besucht, um die Energiewende kennen zu lernen und diese auf Japan übertragen zu können, wie diverse Medien im Mai berichteten. Die Photovoltaik erzielt laut Angaben der Deutschen Energie-Agentur ein hohes Wachstum im Land der aufgehenden Sonne und begründet dies mit einer guten Sonneneinstrahlung, steigenden Strompreisen und attraktiven Förderungen für neue Energien.

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