26.08.2013, 14:08 Uhr

Lausitzer wollen mehr statt weniger Braunkohle

Berlin – Billig, hierzulande in Massen verfügbar, aber extrem schmutzig: Trotz Energiewende wollen die Menschen in der Lausitz weiterhin auf Braunkohle setzen und die Förderung sogar ausbauen, wie aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht. Das Ergebnis verwundert nicht, denn in der strukturschwachen Region sorgt der umstrittene Energieträger für Arbeitsplätze.

Angst und Unsicherheit in der Region

Das Ergebnis der Forsa-Studie, für die 2000 menschen in der Lausitz zur Energiepolitik befragt wurden, ist eindeutig: 67 Prozent der Bürger sind für neue Braunkohle-Tagebaue, nur jeder fünfte spricht sich aus Umweltgründen dagegen aus. Die wirtschaftliche Situation der Region besorgt die Menschen dabei am meisten: Als Beweggrund dominiert bei knapp mehr als der Hälfte die Angst vor Arbeitslosigkeit, schließlich ist die Region Deutschlands größter Braunkohle-Standort. An zusätzliche Wirtschaftsimpulse durch erneuerbare Energien glauben nämlich nur noch wenige, gerade einmal 16 Prozent sehen darin ein zukunftsträchtiges Beschäftigungsfeld. Ebenso erachtet eine Mehrheit von über zwei Dritteln die Braunkohle als unverzichtbar für die Bezahlbarkeit sowie die zuverlässige Lieferung von Energie.

Einigkeit auch in den politischen Lagern

Auch bei differenzierter Betrachtung der Antworten je nach Parteizugehörigkeit zeigt sich weitgehend ein Konsens: Anhänger von CDU, SPD sowie Die Linke befürworten die Braunkohlenutzung mit je über 70 Prozent. Sogar bei den Grünen zeigt sich Einsicht über die weitere Notwendigkeit des Energieträgers. Immerhin stimmt jeder Dritte der Kohleverstromung zu.

Da Deutschland reichlich Vorkommen an Braunkohle hat, ist sie mit einem Anteil von 26 Prozent am Energiemix der größte Stromlieferant hierzulande. Als besonders negative Begleiterscheinungen wirken dabei jedoch die enormen Landschaftseingriffe und die höchsten CO2-Emissionen im Vergleich zu allen anderen Energieträgern auf.


© IWR, 2013