11.09.2013, 10:31 Uhr

Studie: Auf Chinas Solarmarkt steht eine Konsolidierung an

Boston, USA – Nach Jahren des ungebremsten, subventionierten Wachstums steht Chinas Photovoltaikindustrie vor einer Konsolidierung. Viele kleine Anbieter werden verschwinden, am Ende einige große Player überleben, heißt es in einer Studie. An der dominanten Stellung des Reichs der Mitte auf dem Weltmarkt wird das aber nichts ändern.

Durch die jahrelange Niedrigpreispolitik und ein daraus resultierendes Überangebot brachen die Weltmarktpreise seit 2007 um bis zu 75 Prozent ein. Viele ausländische Akteure wurden so in die Pleite getrieben, während die heimischen Unternehmen trotz regelmäßiger roter Zahlen überleben können. Diese Entwicklung blieb nicht ohne Folgen: China produziert inzwischen 60 Prozent der weltweit hergestellten Photovoltaik-Anlagen

Auch in Zukunft droht den chinesischen Produzenten kein Ungemach, wie aus einer Studie des Analysehauses Lux Research hervorgeht. Mittlerweile befinden sich unter den zehn weltweit führenden Herstellern neun chinesische Firmen. In den Reihen hinter den größten Akteuren wird künftig aussortiert werden. „Das enorme Überangebot und hohe Schulden sorgen für eine Konsolidierung im chinesischen Solar-Markt“, sagt Lux-Analyst Zhun Ma. Top-Player wie Trina Solar oder Yingli könnten von der Marktbereinigung sogar profitieren.

Heimatmarkt gewinnt an Bedeutung

Während ursprünglich nur für den Export produziert wurde, soll der Heimatmarkt auf der Nachfrageseite künftig eine Rolle spielen. Erst kürzlich hat Peking die Zubauziele für Photovoltaik deutlich angehoben. Auch Märkte wie Japan, Indien, die USA oder Südafrika versprechen weiteres Wachstum, womit die Schwäche in Europa, bedingt durch Handelsstreit und Wirtschaftskrise, bestenfalls überkompensiert werden kann. Und: Die Chinesen produzieren nicht nur billige Massenprodukte. Im Hinblick auf Forschung und Entwicklung spielen sie nach Ansicht von Lux mittlerweile in der ersten Reihe mit.

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