26.11.2013, 09:34 Uhr

Bestätigt: Solarworld übernimmt Zell- und Modulproduktion von Bosch

Bonn – Was in der letzten Woche noch als unbestätigte Information aus Verhandlungskreisen die Runde machte, ist inzwischen offiziell bestätigt: Die Solarworld AG hat einen Vertrag über den Erwerb von Teilen der Solarsparte der Robert Bosch GmbH unterzeichnet.

Durch den Kauf übernimmt Solarworld am Standort Arnstadt (Thüringen) eine Zellfertigung mit einer Produktionskapazität von 700 Megawatt (MW) sowie eine Modulfertigung mit einer Kapazität von 200 MW der Bosch Solar Energy AG. Der Aktie von Solarworld bekommt die Nachricht gut. Das Wertpapier des mitten in der finanziellen Umstrukturierung steckenden Unternehmens klettert am Dienstagmorgen um über vier Prozent auf 0,782 Euro (Stand 09:17 Uhr).

800 Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt

Die zum Zweck der Übernahme neu gegründete Gesellschaft Solarworld Industries-Thüringen GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Solarworld AG, wird im Rahmen eines sogenannten „Asset Deals“ einen großen Teil der Produktionsanlagen und weitere Vermögensgegenstände der Bosch Solar Energy AG übernehmen. Rund 800 Mitarbeiter sollen am Standort Arnstadt in den Bereichen Zelle und Modul weiterbeschäftigt werden. Der Kauf werde die Finanzmittel der Solarworld AG nicht reduzieren, heißt es in der Mitteilung des Bonner Solar-Herstellers. Wie das Wall Street Jounal bereits in der vergangenen Woche unter Berufung auf Insider berichtete, muss Solarworld keinen wesentlichen Kaufpreis für die Produktion in Arnstadt zahlen. Wichtiger sei es für Bosch demnach, dass dem Standort eine realistische Perspektive geboten werden könne.

Solarworld erreicht Gigawatt-Produktionskapazität

Nach Abschluss der Transaktion wird Solarworld auf den Wertschöpfungsstufen Wafer, Zelle und Modul über Produktionskapazitäten von gut einem Gigawatt verfügen. Es ist geplant, dass die Solarworld die bestehenden Zell- und Modulkunden von Bosch weiter beliefert. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe sowie weiterer Vollzugsbedingungen. Die Transaktion soll zum Ende Februar 2014 abgeschlossen werden.


© IWR, 2013