17.12.2013, 15:44 Uhr

IEA-Bericht: Globaler Kohleverbrauch geht zurück

Paris – Die weltweite Nachfrage nach Kohle dürfte in den kommenden fünf Jahren abflauen. Dies geht aus einem Bericht zur Lage des Kohlemarktes der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor.

Nach Angaben der internationalen Kooperationsplattform soll der Kohleverbrauch in den nächsten Jahren nicht so stark ansteigen wie in jüngster Zeit. Diese Entwicklung auf die neue Auflage der Energiepolitik in China zurückgeführt, die eine Minderung der Luftverschmutzung zum Ziel hat. Anstatt auf Kohle setzt die chinesische Regierung auf einen Ausbau von Erdgas, Atomkraft und erneuerbaren Energien.

Jährlicher Zuwachs im Schnitt bei 2,3 Prozent

Laut Bericht beträgt der jährliche Durchschnittszuwachs der Kohle-Nachfrage bis 2018 2,3 Prozent. Die Prognose in diesem Jahr erfährt gegenüber dem Vorjahr eine leichte Korrektur nach unten. 2012 wurde noch eine jährliche Steigerung der Nachfrage bis 2017 von 2,6 Prozent vorausgesagt. Zwischen 2007 und 2012 ist die Nachfrage nach Kohle im Schnitt noch um 3,4 Prozent gewachsen. Trotz langsamerer Zuwachsraten soll Kohle als Hauptressource zur Bedienung des wachsenden globalen Primärenergiebedarfs genutzt werden.

Obwohl sich der Verbrauch in China in den kommenden fünf Jahren auf 60 Prozent der globalen belaufen soll, wirkt sich der Fokus auf die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen im Land und eine Diversifizierung der Energieträger dämpfend auf die Kohle-Nachfrage aus. Trotzdem erwartet der Bericht in China innerhalb der nächsten fünf Jahre keinen Kohle-Peak.

Kohle-Renaissance in Europa kurzlebig

Unter den OECD-Mitgliedern soll im asiatischen Raum Japan und Korea eine erhöhte gemittelte Nachfrage von 1,3 bzw. 3,0 Prozent jährlich verzeichnen. Dem Nachfragezuwachs steht jedoch ein Abflauen des Verbrauchs in anderen OECD-Ländern wie die Staaten Europas und in den USA gegenüber. In Europa rechnet die Energieagentur mit einem Gesamtrückgang des Kohleverbrauchs über den Zeitraum um sechs Prozent. Insofern soll nach Einschätzung von IEA-Experten die Kohle-Renaissance in Europa nur von kurzer Dauer sein.

DIW: Braunkohle „nicht systemrelevant“ für Energiewende


© IWR, 2013