02.01.2014, 17:27 Uhr

Strom: Offshore-Windparks in der Ostsee verbinden Deutschland mit Skandinavien

Münster – Durch die Verbindung von Offshore-Windparks in der Ostsee soll künftig auch Strom zwischen Skandinavien und Mitteleuropa fließen können. An diesem Pilotprojekt sind die beiden Stromnetzbetreiber 50hertz aus Deutschland und Energinet.dk aus Dänemark beteiligt. Die EU fördert die Idee mit 150 Mio. Euro.

Wie Sebastian Wagner, Projektleiter bei 50hertz, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte, habe die Einbindung von Offshore-Windparks zweier Staaten in eine sogenannte Interkonnektorenlösung Pilotcharakter in Europa.

Windparks nur 15 Kilometer voneinander entfernt

Die neue Stromleitung soll im Ostsee-Areal Kriegers Flak, wo Deutschland, Dänemark und Schweden zusammentreffen, den derzeit im Bau befindlichen Offshore-Windpark EnBW-Windpark "Baltic 2" mit einem dänischen 600 MW-Windpark verbinden. Über eine Konverterplattform und zwei parallel verlaufende Seekabel sollen die Offshore-Windparks 2018 aneinander gekoppelt werden. Die Distanz der beiden Windparks beträgt etwa 15 Kilometer. Die bislang ans Netz angeschlossenen Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee sind jeweils nur an die nationalen Festlandnetze angebunden. Durch die geplant Verbindung wird die Flexibilität deutlich erhöht. Der Strom aus beiden Offshore-Windparks kann in verschiedene Richtungen fließen. Wie Wagner von 50hertz erklärte, sei jede Verbindung zu anderen Verbrauchermärkten ein Beitrag zur Optimierung der Netze.

Baltic 2 knüpft in Bentwisch an das deutsche Netz an

Der Offshore-Windpark EnBW Windpark Baltic 2 soll im Jahr 2015 in Betrieb genommen werden. EnBW Erneuerbare Energien wird in dem 27 km² großen Gebite insgesamt 80 Windenergieanlagen von Siemens errichten lassen. Für die Netzanbindung der deutschen Offshore-Windparks in der Ostsee ist der Übertragungsnetzbetreiber 50hertz zuständig, während sich in der Nordsee der Netzbetreiber Tennet verantwortlich zeigt. Die Verknüpfung des Windparks mit dem deutschen Netz erfolgt am Umspannwerk Bentwisch in Mecklenburg-Vorpommern.

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