31.01.2014, 12:13 Uhr

Hohe radioaktive Strahlung in britischer Atomanlage Sellafield gemessen

Münster – Die Atomanlage im britischen Sellafield gerät erneut ins Rampenlicht. Ungewöhnlich hohe radioaktive Strahlung wird gemessen. Die Arbeiter werden nach Hause geschickt.

Am frühen Morgen wurden in der Atom-Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield bis zu 8.000 Mitarbeiter wegen ungewöhnlicher radioaktiver Strahlungsangaben nach Hause geschickt bzw. sollten erst gar nicht zur Arbeit kommen.

Ursache der radioaktiven Strahlung noch unbekannt

Ein Messgerät im Norden der Anlage hatte ungewöhnlich hohe radioaktive Werte angezeigt. Offenbar wurde aber keine Strahlung in der Anlage gemessen. Ein Sprecher teilte der BBC zunächst mit, dass die Strahlung über den normalen Werten liegen würde, aber „unterhalb der Werte“, die ein Einschreiten notwendig machen würde. Trotzdem wurde die Anlage für alle Mitarbeiter, die nicht notwendigerweise anwesend sein müssen, vorsichtshalber geschlossen. Derzeit wird geprüft, ob es sich um einen Fehlalarm durch einen fehlerhaften Sensor handelt.

Immer wieder Pannen in der Atomanlage Sellafield

Die Atomanlage in Sellafield steht seit langem in der Kritik. Immer wieder ist es dort zu Pannen gekommen. Nach einer ganzen Pannenserie bei der Wiederaufbereitung und Entsorgung von Atomabfällen wollte die Regierung nach einem Bericht des „Independent“ eingreifen und die Kontrolle der Arbeit vor Ort wiedererlangen (IWR Online berichtete). So wurde bereits spekuliert, dass dem derzeitigen privatwirtschaftlichen Konsortium Nuclear Management Partners (NMP), das aus den Unternehmen URS aus den USA, Areva aus Frankreich und der landeseigenen Amec besteht, der Auftrag für Sellafield entzogen wird.

Weitere Informationen und Nachrichten hierzu:

Pannen in Atomanlage Sellafield: Britische Regierung will Kontrolle zurück

Kernkraftwerke werden älter – Ersatz kostet weltweit über eine Billion Euro bis 2030


© IWR, 2014