13.02.2014, 16:02 Uhr

Stehen Brennstoffzellen in Deutschland vor dem Durchbruch?

Berlin – Brennstoffzellen können zur Energieversorgung von Häusern und Industrie, zur netzunabhängigen Stromversorgung oder zum Antrieb von Autos, Bussen und Schiffen eingesetzt werden. Dennoch hängt der Umsatz in Deutschland gegenüber anderen Märkten hinterher. Dies kann sich aber schon bald ändern, denn die Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft.

Dr. Manfred Stefener ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und sieht die Ursache des neuen Optimismus im Koalitionsvertrag von Union und SPD: „Während Brennstoffzellenheizgeräte in Japan bereits zehntausendfach eingesetzt werden, Brennstoffzellen-Kraftwerke in den USA und Korea mit mehreren Hundert Megawatt installierter Leistung betrieben werden und Brennstoffzellenfahrzeuge in Asien in diesem Jahr in Kleinserie auf die Straße kommen, muss der im Koalitionsvertrag angekündigte „Markthochlauf“ in Deutschland, also der Verkauf größerer Stückzahlen, noch realisiert werden.“

Bis zu zwei Milliarden Euro Umsatz in 2020 möglich

Bei immer mehr Unternehmen läuft laut VDMA inzwischen die Kleinserienfertigung von Brennstoffzellen. Im Jahr 2013 setzte die Branche bei einer Beschäftigtenzahl von etwa 1.500 rund 100 Millionen Euro mit Heizgeräten und Stromversorgungsanlagen um. Nach einer Industriebefragung der VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen erwarten die Unternehmen allerdings für das Jahr 2020 bis zu zwei Milliarden Euro Umsatz bei rund 6.000 Beschäftigten.

EEG als möglicher Hemmschuh?

Für eine Realisierung der Erwartungen seien laut Stefener vor allem Kontinuität bei Forschung und Feldtests durch die Weiterführung des Nationalen Innovationsprogramms für Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologien sowie ein Abbau der Hemmnisse bei der breiten Technologieeinführung wichtig. Stefener sieht vor allem eine Belastung von eigenerzeugtem Strom durch die EEG-Umlage kritisch und hält sie für nicht verursachungsgerecht. Eine Einbeziehung der Eigenerzeuger verunsichere zum einen potenzielle Investoren und führe darüber hinaus zu einer massiven Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit hocheffizienter Anlagen und stünde somit im Widerspruch zum Koalitionsvertrag.

Weitere Informationen und Nachrichten zum Thema:


© IWR, 2014