13.03.2014, 16:29 Uhr

Unfaire EEG-Kostendebatte: Biogas-Firma inszeniert symbolische Werksschließung

Vreden - Hendrik Becker ist Geschäftsführer der PlanET Biogastechnik GmbH aus Vreden und gleichzeitig Vizepräsident des Fachverbands Biogas e.V. Im Rahmen eines bundesweiten Protesttages hat Becker die unfaire Kostendebatte im Rahmen der Energiewende kritisiert.

„Wussten Sie, dass die Förderaufwendungen im Jahr 2012 in Deutschland für Erneuerbare 17 Milliarden Euro betrugen, für Kohle und Atom hingegen 25 Milliarden Euro?“, fragte Becker die 400 Gäste, die sich im Rahmen der Aktionsbewegung „Erneuerbare Energiewende jetzt!“ am Firmenstandort von PlanET Biogastechnik in Vreden eingefunden hatten. Dort hatte PlanET Biogastechnik symbolisch eine Werksschließung inszeniert.

Becker: Es geht um die Zukunft unserer Kinder

Selbst Wettbewerber aus dem Biogasbereich hätten neben Solar- und Zulieferfirmen aus der Region die symbolische Werksschließung begleitet, die von Lokalmedien und überregionalen TV-Sendern dokumentiert wurde. Der Bürgermeister der Stadt Vreden, Landwirte und Landtags- sowie Bundestagsageordnete ergriffen das Wort, um ihre Solidarität mit den Zielen der Aktionsbewegung zu bekunden.

Dabei machte Becker klar, worum es bei der Energiewende eigentlich geht: „Es geht heute hier um nicht mehr und nicht weniger, als um unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder. Es geht um unsere Anstrengungen für den Klimaschutz, einer der zentralen, wenn nicht sogar der wichtigsten Aufgabe unserer Generation.“

Klare Botschaft für Große Koalition in Berlin

Bernhard Tenhumberg (CDU), Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags versprach, sich für die formulierten Botschaften auf Landesebene einzusetzen. Zudem habe sich die Bundestagsabgeordnete Ursula Schulte (SPD) u.a. von einem teilnehmenden Betreiber darüber informieren lassen, dass der Einsatz von Gülle und Mist im Jahr 2014 fester Bestandteil vieler Substratkonzepte sei, heißt es in der Mitteilung von Planet Biogastechnik. So habe auch Schulte nach anfänglichen Bedenken wegen des Maiseinsatzes in Biogasanlagen am Ende zugesagt, sich für die Biogasbranche in Berlin stark zu machen.

Einig waren sich alle Redner darin, dass es einen moderaten Ausbau des Biogassektors geben müsse, der die qualifizierten Arbeitsplätze in der Branche sichere sowie Mensch und Natur im Blick habe. Mit den derzeit von der großen Koalition vorgesehenen sechs Megawatt im Jahr 2015 sei dies allerdings nicht möglich, betonte Becker. Bei einem anschließenden Hintergrundgespräch in den Räumlichkeiten der PlanET Biogastechnik wurden die geplanten Maßnahmen der EEG-Novelle nochmals parteiübergreifend diskutiert.

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