20.03.2014, 16:58 Uhr

Meyer Burger verschreckt Aktionäre mit roten Zahlen und Kapitalerhöhung

Thun, Schweiz - Die Meyer Burger Gruppe aus der Schweiz hat sich über weite Teile des Jahres 2013 mit einem schwierigen Marktumfeld in der Solarindustrie konfrontiert gesehen. Das spiegelt sich auch in den Geschäftszahlen für 2013 wider. Das Unternehmen muss einen enormen Einbruch des Nettoumsatzes sowie einen Anstieg des Konzernverlustes ausweisen. Zudem wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt.

Die negativen Konzernergebnisse haben die Aktie des Maschinen-Herstellers für die Solarindustrie in den Keller geschickt. Die Titel von Meyer Burger verlieren im Handel am Donnerstag um bis zu 20 Prozent.

Umsatz bricht weg - Verlust steigt an

Der Nettoumsatz ist 2013 dramatisch eingebrochen. Nicht einmal ein Drittel des Vorjahreswertes konnte erreicht werden. Im Geschäftsjahr 2012 betrug der Nettoumsatz 645,2 Mio. Schweizer Franken (CHF, etwa 530 Mio. Euro). In 2013 knickte dieser Wert auf 202,7 Mio. CHF ein.

Trotz vorgenommener Kosteneinsparungen musste für das Berichtsjahr 2013 ein EBITDA-Verlust von -117,3 Mio. CHF (2012: -32,9 Mio. CHF) sowie ein Konzernergebnis von -162,8 Mio. CHF (2012: -110,8 Mio. CHF bekannt gegeben werden. Das Schweizer Unternehmen hatte nach eigenen Aussagen selbst nicht damit gerechnet. Der Wert läge unter ihren Erwartungen zu Jahresbeginn, wäre aber zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage erst später als erwartet wieder angezogen hatte. Die Mehrheit der neuen Aufträge im Berichtsjahr 2013 sei erst gegen Jahresende erteilt worden. Somit wären diese in der Berichtsperiode nicht mehr umsatzwirksam gewesen. Zudem hatte Meyer Burger die Rechnungslegung im Berichtsjahr von IFRS auf Swiss GAAP FER rückwirkend per 1. Januar 2013 umgestellt.

Kostensenkungen in Höhe von knapp 100 Mio. Franken

Die Auftragseingänge kamen zu über 70 Prozent in der zweiten Jahreshälfte zustande und lagen insgesamt bei 287,7 Millionen CHF. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 29 Prozent (2012: 223,2 Mio. CHF). Dem Unternehmen gelang es, mehrere zum Teil lang verhandelte und strategisch wichtige Aufträge für Photovoltaik-Projekte bei bestehenden und neuen Kunden sowie Verträge für Spezialtechnologien außerhalb der PV-Industrie abzuschließen. Die operativen Kosten konnten zudem im Vergleich zum Vorjahr um 97,7 Mio. CHF gesenkt werden. Grund seien erfolgreich umgesetzte Kostensenkungsmaßnahmen gewesen.

Aktie bricht ein - Kapitalerhöhung

Die Aktionäre regierten schockiert auf die Veröffentlichung der Geschäftszahlen. Laut aktuellem Stand (15:19 Uhr) kostet das Meyer Burger Wertpapier 11,69 Euro und liegt rund 14 Prozent unter dem Vortages-Schlusskurs.

Die Meyer Burger AG hat zudem am Mittwoch mit Veröffentlichung der Zahlen eine knapp sechs-prozentige Kapitalerhöhung angekündigt und die 4,8 Mio. neuen Aktien im Rahmen eines Accelerated Bookbuilding-Verfahrens bereits platziert. Der Erlös soll zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität von Meyer Burger sowie für sonstige Unternehmenszwecke verwendet werden.

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