08.04.2014, 15:50 Uhr

Bioethanol: Cropenergies-Gewinn bricht ein - Aktie verliert

Mannheim – Die Cropenergies AG, einer der größten europäischen Hersteller von Bioethanol, hat im Geschäftsjahr 2013/14 die selbstgesteckten Ziele zwar erreicht, doch der Gewinn ist gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Bei der Prognose für das laufende Geschäftsjahr tut sich das Unternehmen aus Mannheim schwer.

Im abgelaufen Geschäftsjahr konnte ein Umsatzwachstum von 13 Prozent auf nun 781 Mio. Euro (Vorjahr: 689 Mio. Euro) erzielt werden. Die Halbierung des operativen Ergebnisses auf 34,5 Mio. Euro (Vorjahr: 87 Mio. Euro) entspricht dabei der Progose des Unternehmens. Doch da für das laufende Jahr noch nicht klar ist, ob ein operativer Gewinn erzielt werden kann, gibt der Aktienkurs um bis zu sechs Prozent nach.

Sinkende Bioethanolpreise

Nach Angaben des Unternehmens sind mehrere Gründe für den Rückgang des operativen Ergebnisses anzuführen. Zum einen sinken seit Herbst 2013 die Bioethanolpreise in Europa, was laut Cropenergies an US-Importen liegt, die über Norwegen abgewickelt werden. Dadurch soll der seit Anfang 2013 gültige Anti-Dumping-Zoll umgangen werden, der von der EU auf Bioethanol aus den USA erhoben wird. Begründet wurde dies damals damit, dass der Preis für amerikanisches Bioethanol systematisch niedriger war als der Durchschnittspreis der Hersteller aus der EU. Zum anderen verfolge die EU ihr Ziel, den Anteil der fossilen Kraftstoffe im Verkehrssektor zu reduzieren, aus Sicht der Bioethanol-Herstellers nicht konsequent genug. So verzögere sich auf EU-Ebene die Einführung von Biokraftstoffen wie z.B. E10 immer weiter.

Verlust oder Gewinn im laufenden Geschäftsjahr?

Für die Prognose zum laufenden Geschäftsjahr 2014/15 gibt Cropenergies zu bedenken, dass aufgrund der starken Schwankungen der Bioethanolpreise eine genaue Abschätzung der Ergebnisse schwierig sei. Infolge von generell niedrigen Preisen und einer Seitswärtsentwicklung bei den Getreidepreisen gibt das Unternehmen für das operative Ergebnis eine Bandbreite von -30 bis 20 Mio. Euro an. Da die Produktionskapazitäten weiter ausgebaut werden soll, plant das Unternehmen mit einem weiteren Umsatzwachstum auf mehr als 850 Mio. Euro und einem EBITDA von 10 bis 60 Mio. Euro.

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