25.04.2014, 09:50 Uhr

Energiewende im Verkehrssektor: AEE fordert mehr Dynamik

Berlin - Während der Anteil der regenerativen Energien an der Stromerzeugung in den vergangenen Jahren in Deutschland dynamisch gewachsen ist, lässt die Energiewende im Verkehrssektor mit einer Umstellung auf alternative Antriebe auf sich warten. Immerhin sind inzwischen erstmals mehr als 100.000 Fahrzeuge mit teil- oder vollelektrischem Antrieb unterwegs.

Wie die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) meldet, ist zudem eine Vielzahl von elektrischen Zweirädern und eine wachsende Leistung im Schienenpersonenverkehrs zu verzeichnen, doch weiterhin seien rund 95 Prozent der für Mobilität eingesetzten Energie fossilen Ursprungs. Der Anteil von Biokraftstoffen sei 2013 sogar um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Vohrer: Energiewende nicht auf Stromsektor beschränken

„Die Energiewende darf sich nicht nur auf den Strombereich beschränken, während der Einsatz erneuerbarer Energien im Wärme- und Verkehrssektor stagniert oder sogar rückläufig ist. Mobilität ist ein hohes Gut, das auch in Zukunft für alle verfügbar sein muss – aber eben umwelt- und klimafreundlich“, kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE den bislang unterdurchschnittlichen Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor. Rund 20 Prozent des deutschen Treibhausgasausstoßes resultierten aus dem weiter zunehmenden Transport von Menschen und Gütern. Davon entfalle ein Großteil auf den Straßenverkehr, insbesondere durch Pkw. „Wer mehr Klimaschutz und weniger Abhängigkeit von importiertem Erdöl will, muss Erneuerbare Energien auch im Verkehrssektor verstärkt zum Einsatz bringen“, so Vohrer.

Elektromobilität muss auf erneuerbaren Energien basieren

Der Einsatz regenerativer Energiequellen ist dabei sowohl über Elektromobilität als auch über Biokraftstoffe möglich. Bei der Elektromobilität sind laut AEE positive Tendenzen zu sehen: So sind im ersten Quartal 2014 nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes erstmals mehr als 100.000 Hybrid- und Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs gewesen. Insbesondere das Wachstum bei den reinen Elektroautos ist dabei eindrucksvoll: Während zu Jahresanfang insgesamt etwa 12.000 solcher Fahrzeuge in Deutschland zugelassen waren, sind allein zwischen Januar und März dieses Jahres fast 2.000 neue Elektroautos angemeldet worden. Zusammen mit den schon heute hohen Verkaufszahlen von Elektro-Zweirädern, insbesondere Pedelecs, zeige sich hier die wachsende Akzeptanz der elektromobilen Fortbewegung in Deutschland. „Diese Zunahmen sind sehr erfreulich, angesichts von insgesamt über 43 Millionen Pkw in Deutschland bislang jedoch erst ein kleiner Anfang für die Energiewende im Verkehrssektor“, bewertet Vohrer die Entwicklungen und betont: „Die Elektromobilität kann ihre klima- und energiepolitischen Vorteile nur dann ausspielen, wenn sie mit Strom aus ausschließlich Erneuerbaren Energien gespeist wird.“

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