05.05.2014, 10:46 Uhr

Insolvenz-Verfahren bei Windwärts startet – Investoren gesucht

Hannover - Knapp drei Monate nach dem Insolvenzantrag der Windwärts Energie GmbH hat das Amtsgericht Hannover nun mit Wirkung vom 1. Mai 2014 das Insolvenzverfahren eröffnet. Damit ist Insolvenzverwalter Prof. Dr. Volker Römermann nun alleinig rechtlich handlungsfähig für das Unternehmen.

Ziel des Insolvenzverwalters ist es, das Unternehmen erfolgreich fortzuführen. Die Suche nach einem geeigneten Investor steht im Mittelpunkt der Bemühungen.

Römermann: Interesse an Windwärts ist groß

"Wir sind zuversichtlich, einen geeigneten Partner zu finden", so Römermann. "Zu diesem Zweck führen wir nun intensive Gespräche mit möglichen Investoren. Das Interesse an Windwärts ist groß." Der Insolvenzverwalter bereitet zudem eine Gläubigerversammlung vor, die das Insolvenzgericht für den 31. Juli einberufen hat. "Auf dieser Versammlung möchten wir den Gläubigern darlegen, wie und mit welchem Partner Windwärts die schwierige Situation überwinden wird", so Römermann.

Geschäftsführer Lothar Schulze bleibt unterdessen in seiner Funktion im Unternehmen, um – wie es heißt - Kontinuität in der Geschäftstätigkeit und im eingeschlagenen Sanierungskurs zu gewährleisten. Am 7. Februar 2014 hatte Windwärts ein Insolvenzverfahren beantragt. Dieser Entschluss stützte sich auf ein Rechtsgutachten, welches das Unternehmen Ende Januar in Auftrag gegeben hatte. Darin wurde festgestellt, dass die Rückzahlungsansprüche der Genussrechtsinhaber entgegen der bisherigen Rechtsauffassung des Unternehmens bei der Prüfung der Zahlungsunfähigkeit berücksichtigt werden müssen.

Baugenehmigungen für Projekt Coppenbrügge erhalten

Zudem berichtet Windwärts über aktuelle Fortschritte bei zwei laufenden Projekten. Bereits im März 2014 hat Windwärts vom Landkreis Hameln-Pyrmont die Genehmigungen erteilt bekommen, sechs Windenergieanlagen des Projekts Coppenbrügge-Hohnsen zu errichten und zu betreiben. Damit sei der Weg für den Bau der Anlagen im Flecken Coppenbrügge frei. Die Gesellschafter von Windwärts haben dem Verkauf des Projekts an einen Investor ebenso zugestimmt wie bereits zuvor der vorläufige Gläubigerausschuss. Den entsprechenden Finanzierungsvertrag hat der Investor am 30. April unterzeichnet, die Zusage der finanzierenden Bank liegt ebenfalls vor. Die sechs Enercon-Anlagen verfügen zusammen über eine Leistung von gut 18 Megawatt (MW).

Windenergieprojekt in Bayern erfolgreich verkauft

Während Windwärts die Windenergieanlagen in Coppenbrügge selbst errichten wird, hat das Unternehmen erfolgreich die Rechte an einem anderen baureifen Projekt verkauft. Das bereits im Januar dieses Jahres von der zuständigen Behörde genehmigte Windparkprojekt Titting im oberbayerischen Landkreis Eichstätt mit insgesamt acht Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von mehr als 25 MW soll ab dem ersten Halbjahr 2015 umweltfreundlichen Strom erzeugen. Das Projekt zu Ende führen wird die Naturstrom AG, die in der vergangenen Woche die Projektrechte gekauft hat.

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