06.05.2014, 16:23 Uhr

Heizen mit Holz: RWTH Aachen entwickelt effiziente Feinstaubfilter

Aachen - 90 Prozent der erneuerbaren Wärme in Deutschland werden durch Holz und andere Biomassen gedeckt. Bei der Nutzung kann es zu unerwünschten Emissionen kommen, besonders bei der Nutzung in Kleinfeueranlagen. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen hat nun einen Feinstaubfilter entwickelt, der diese Emissionen entscheiden reduzieren kann.

Ab 2015 gelten strengere Grenzwerte für Emissionen aus Kleinfeueranlagen, diese Grenzwerte hat die Bundesregierung mit der Änderung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung festgelegt. Vor diesem Hintergrund hat die RWTH Aachen einen Feinstaubfilter entwickelt, der die Emissionen der Anlagen deutlich unterhalb dieser Grenzwerte drückt.

Idee von Uwe Athmann umgesetzt

Die RWTH Aachen hat einen Tiefenfilter für Abgase von Biomassefeuerungsanlagen entwickelt und erprobt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat dieses Projekt finanziell gefördert. Die Idee für dieses Tiefenfilterkonzept stammt von Uwe Athmann des Ingenieurbüros dezentec GmbH. Unter der Leitung von Professor Peter Quicker sind die Entwicklungsarbeiten gemeinsam durchgeführt worden.

Filter mit Glaswolle erzielen gute Ergebnisse

In diesem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) betreuten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sind Tiefenfilter erstmals zum Zweck der Emissionswertsenkung eingesetzt worden. Nicht nur Filtermaterialien wie Glaswolle wurden untersucht, auch biogene Materialien wie Schafwolle, Flachs-, Hanf- und Baumwollfasern wurden auf ihre Einsatzfähigkeit geprüft. Die Forschungsarbeit hat drei Jahre gedauert, in dieser Zeit konnten Prototypen entwickelt, erprobt und optimiert werden. Zu Testzwecken wurden die Filtertypen auch in privaten Haushalten eingesetzt. Sehr gute Ergebnisse erzielten die Filter mit Glaswolle. Die mit einem Filteraufsatz an Kaminöfen getesteten Tiefenfilter, konnten einen gesetzeskonformen Anlagenbetrieb gewährleisten. Sie haben sogar den ab 2015 geltenden Staubemissionswert deutlich unterschritten und die Schadstoffemissionen von Biomassefeuerungsanlagen stark reduziert. Nach der vielversprechenden sechsmonatigen Praxismessung soll das Produkt zur Marktreife gebracht werden.

Maßnahmen zur Minderung von Staubemissionen werden gefördert

Aufgrund der Änderung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung müssen in den nächsten Jahren viele ältere Öfen und Kessel ausgetauscht oder nachgerüstet werden. Deswegen soll der neue Abgasfilter so konstruiert werden, dass dieser in alten Anlagen integrierbar ist. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Maßnahmen zur Minderung von Staubemissionen aus Biomasseanlagen. Jede Biomasseanlage, die mit Anlagenkomponenten zur sekundären Abscheidung nachgerüstet wird, erhält eine Förderung von 750 Euro. 850 Euro werden für Anlagen in in Neubauten zur Verfügung gestellt.

Weiter News und Infos zum Thema Bioenergie:


© IWR, 2014