09.05.2014, 10:32 Uhr

USA: Obama rückt Klimawandel wieder in den Fokus

Washington D.C. / Münster – US-Präsident Barack Obama hat den Wandel des globalen Klimas und dessen Schutz auf seiner Agenda offenbar wieder nach oben gerückt. Glaubt man US-Medien, dann war unter anderem die seit drei Jahren anhaltende Rekord-Dürre in Kalifornien und eine Grafik zu der drastisch gesunkenen Schneebedeckung in der Sierra Nevada Auslöser für Obamas erneutes Engagement.

Einem Bericht der Washington Post zufolge sieht Obama den Klimawandel als eines seiner zentralen Themen der laufenden Legislaturperiode an. Demnach hätten Satellitenbilder von Kalifornien und Nevada von Januar 2013 im Vergleich zu Januar 2014 mit dazu beigetragen, dass Obama das Klimathema wieder verstärkt angehen will.

Anhaltende Dürre: Schneebedeckung verringert sich drastsich

Die von der Washington Post erwähnte Grafik zeigt die extrem nachlassende Schneebedeckung in den US-Bundesstaaten zwischen Januar 2013 und Januar 2014. Die Grafik hätte Obama mehrere Male erwähnt, als er die Gouverneure dazu ermahnte, sich mit dem Klimawandel auseinander zu setzen. Die erneute extreme Dürre in Kalifornien im vergangenen Winter hatte für Engpässe bei der Wasserversorgung gesorgt und die Lage der Farmer erheblich verschärft. Der Bundesstaat hatte Anfang des Jahres den Notstand ausgerufen. Normalerweise regnet es im Winter in Kalifornien und es schneit in der Sierra Nevada, doch im vergangenen Winter wieder nicht annähernd so viel, dass der trockene Sommer überbrückt werden kann. Der auf der Grafik zu erkennende Rückgang der Schneebedeckung soll über 86 Prozent betragen.

US-Wissenschaftlicher Report: Klimawandel betrifft alle Regionen der USA

In dieser Woche hat die Obama-Administration zudem einen umfangreichen wissenschaftlichen Report zum Thema Klimawandel / Klimaschutz vorgestellt, den dritten "U.S. National Climate Assessment". Dieser mehr als 800 Seiten starke Report stellt nach einer Mitteilung des Weißen Hauses heraus, dass der Klimawandel und seine Auswirkungen inzwischen jede Region des Landes sowie Schlüsselbranchen und die Wirtschaft betreffe. Daher enthalte die Untersuchung auch praktische und nutzbare Informationen darüber, wie man die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels abschätzen kann. Der Bericht richtet sich auch an die lokalen Entscheidungsträger vor Ort, die oft als erste mit den Auswirkungen von Dürren, Hurrikanen und sonstigen Wetterextremen konfrontiert seien.

Obama muss Amerika vom Klimawandel überzeugen

Die Dürre in Kalifornien Ende 2013 / Anfang 2014 zählt zu den schlimmsten der Geschichte. Erstmals konnte das State Water Project wegen der anhaltenden Trockenheit kein Wasser liefern. Auch Obama hatte das Dürregebiet besucht, Hilfe zugesagt und dabei bereits eine neue Debatte über den Klimawandel entfacht. Doch viele US-Bürger und -Politiker halten den Klimawandel für Unsinn – bislang. Obama wird sich dieser Herausforderung stellen und sein Volk von der Notwendigkeit zum Handeln überzeugen müssen.

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