14.05.2014, 15:52 Uhr

Verbund nimmt thermische Kraftwerke vom Netz

Wien – Der österreichische Energieversorger Verbund will eine Reihe von thermischen Kraftwerken vom Netz nehmen. Wie der zu 51 Prozent der Republik Österreich gehörende Konzern mitteilt, führen die massiven Verwerfungen am europäischen Elektrizitätsmarkt insbesondere im thermischen Bereich zu einem sektorweiten Wirtschaftlichkeitsdruck.

Unter diesem Druck würden laut Verbund alle Stromerzeugungs-Unternehmen leiden. Von den Schließungsplänen bei Verbund betroffen sind drei Gas-Kombikraftwerke, ein Steinkohle- und ein Öl-Kraftwerk. Die Aktie der Verbund AG legt im Handel am Mittwoch bislang um 1,2 Prozent auf 14,21 Euro zu (Kurs Frankfurt, Stand 15:38 Uhr).

Temporäre sowie endgültige Stilllegungen geplant

Eigentlich ist der Verbnund auf die Stromerzeugung aus Wasserkaft spezialisiert. Mehr als vier Fünftel der Elektrizität erzeugen die Österreicher aus Wasserkraft. Diese Quote wird sich nun wohl steigern. Der Versorger mit Sitz in Wien plant die temporäre Stilllegung des Gas- und Dampfkraftwerkes Mellach bei Graz (elektrische Leistung: 832 Megawatt, kurz MW), der zwei französischen Gas-Kombikraftwerke in Pont-sur-Sambre (420 MW) und Toul (422 MW) sowie die Schließung des Steinkohlekraftwerkes Dürnrohr in Niederösterreich (386 MW) und des Öl-Fernheizkraftwerkes Neudorf/Werndorf II in der Steiermark (164 MW).

Maßnahmen sollen zur dauerhaften wirtschaftlichen Verbesserung führen

Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben in den letzten Monaten alle Optionen zur Optimierung des gesamten thermischen Kraftwerksportfolios intensiv geprüft. Nun sollen die genannten Maßnahmen umgesetzt werden, die in den Folgejahren zu einer dauerhaften wirtschaftlichen Verbesserung führen sollen. Das Steinkohlekraftwerk Mellach bleibe zur Fernwärmeversorgung der Stadt Graz weiter in Betrieb. Die Genehmigung durch den Aufsichtsrat des Unternehmens stehe zudem noch aus.

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