15.05.2014, 08:29 Uhr

SMA ist unzufrieden mit den Zahlen

Niestetal – Obwohl die weltweite Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen und damit nach Wechselrichtern im ersten Quartal 2014 angestiegen ist, sinken die Absatz- und Umsatzzahlen beim hessischen Wechselrichter-Hersteller SMA. Zudem steigen die Verluste im Vergleich zum Vorjahr. Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon ist unzufrieden.

Immerhin entsprechen die Zahlen der SMA Solar Technology AG für das erste Quartal 2014 den Erwartungen. Doch das Unternehmen spricht von einem schwachen Start in das Geschäftsjahr 2014. Beim Start in den Aktienhandel am Donnerstag gibt die Aktie bisalg leicht nach (-0,5 Prozent, 29,56 Euro, Kurs Frankfurt, 8:01 Uhr).

Absatz sinkt um 17 Prozent

Im ersten Quartal 2014 hat SMA Solar-Wechselrichter mit einer Leistung von rund 1.000 Megawatt (Q1 2013: 1.200 MW) verkauft, also rund 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz von 176,3 Mio. Euro (Q1 2013: 212,3 Mio. Euro) lag innerhalb der im März veröffentlichten Prognose (170 bis 200 Mio. Euro). Der im Vergleich zum Vorjahresquartal geringere Umsatz ist laut SMA insbesondere auf einen Rückgang des Projektgeschäfts zurückzuführen. Gründe dafür waren unter anderem Unsicherheiten in Europa wegen der Ukraine-Krise, Projektverschiebungen in Nordamerika und Währungsturbulenzen in Indien.

Schrumpfender Markt in Deutschland

Weltweit zog der Absatz von Photovoltaikanlagen jedoch an. Im ersten Quartal 2014 wurden nach Angaben des amerikanischen Marktforschungsinstituts NPD Solarbuzz 9.000 MW Photovoltaik(PV)-Leistung neu installiert. Während sich der negative Trend in Europa fortsetzte, gingen von Amerika und Asien Wachstumsimpulse aus. SMA konnte den am Umsatz gemessenen Auslandsanteil mit 68,0 Prozent auf hohem Niveau stabil halten (Q1 2013: 67,5 Prozent). Mit einem Bruttoumsatz von 57,2 Mio. Euro (Q1 2013: 71,3 Mio. Euro) war Deutschland im ersten Quartal 2014 erneut der umsatzstärkste Markt für das Unternehmen, verzeichnete jedoch insbesondere aufgrund der andauernden Debatte zur Reform des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) einen starken Rückgang. Wichtige Auslandsmärkte für SMA waren Nordamerika, Großbritannien und Australien.

Verluste, aber auch Nettoliquidität steigen

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank aufgrund des niedrigen Absatzes und der Veränderung im Produktmix im ersten Quartal 2014 auf –22,4 Mio. Euro (Q1 2013: –8,4 Mio. Euro). Das Konzernergebnis belief sich auf –16,7 Mio. Euro (Q1 2013: –5,8 Mio. Euro).

Der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit verbesserte sich im ersten Quartal 2014 durch eine Reduktion des Net Working Capital auf 15,4 Mio. Euro (Q1 2013: –3,3 Mio. Euro) und war damit trotz der angespannten Umsatzsituation wieder positiv. Mit einer Nettoliquidität von 314,0 Mio. Euro (31.12.2013: 308,1 Mio. Euro) und einer Eigenkapitalquote von 57,4 Prozent bleibt SMA weiter finanziell solide.

Urbon: Sind mit Umsatz- und Ergebnisentwicklung nicht zufrieden – Prognose wird bestätigt

„Durch die anhaltende politische Diskussion in Deutschland und Projektverzögerungen im Ausland verzeichnete SMA im ersten Quartal 2014 einen hohen Verlust. Mit der Umsatz- und Ergebnisentwicklung sind wir nicht zufrieden. Wir werden uns mit unserer Strategie weiter auf die Entwicklung neuer technologischer Ansätze, die Erschließung neuer Märkte und die systematische Kostenreduktion konzentrieren. Die ersten Produkte der neuen Generation werden wir in den nächsten Wochen auf den Leitmessen in Deutschland und China vorstellen“, erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.

Der SMA Vorstand bestätigt die erstmals im November 2013 veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2014. Diese sieht 1,0 Mrd. Euro bis 1,3 Mrd. Euro Umsatz und im besten Fall ein operatives Ergebnis von bis zu 20 Mio. Euro vor. Die Prognose setzt ein stabiles regulatorisches Umfeld voraus, insbesondere in Europa, so das Unternehmen.

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