27.05.2014, 12:18 Uhr

Indien plant Solarzölle gegen vier Länder

Neu Dehli – Indische Solar-Hersteller hatten bereits im November 2012 ein Anti-Dumping-Verfahren gegen ausländische Hersteller von Solarzellen und Modulen angestrengt. Nun sind Zölle auf die Produkte von Herstellern aus vier Ländern vorgeschlagen worden. Europäische Hersteller sind dabei nicht betroffen.

Die Anti-Dumping-Zölle, die nun vom Department of Commerce in Indien vorgeschlagen worden sind, richten sich gegen Hersteller aus China, Malaysia, Taiwan und den USA. Die höchsten Zölle sollen demnach Chinesen zahlen. In drei Monaten wird das Finanzministerium in Indien hierzu eine Entscheidung treffen.

Kleinster Zolltarif für First Solar-Module

Die Zolltarife liegen je nach Hersteller und Land zwischen 0,11 und 0,81 US-Dollar je Watt. Die niedrigsten Tarife werden mit 0,11 US-Dollar für die Dünnschichtmodule des US-Herstellers First Solar angesetzt. In Indien werden die Zölle, anders als in den USA, Europa oder Australien auch auf Dünnschichtmodule erhoben. Doch die Zölle auf die üblichen waferbasierten Silizium-Solarzellen bzw. Module liegen deutlich höher. So werden die Module von Canadian Solar, die in China produziert und von dort importiert werden, mit einem Zoll in Höhe von 0,64 US-Dollar belegt. Den Höchstsatz von 0,81 US-Dollar pro Watt müssen bestimmte chinesische Hersteller zahlen. Für Produkte aus Taiwan liegt der Satz bei 0,59 US-Dollar pro Watt und für die Module aus Malaysia bei 0,62 US-Dollar pro Watt.

EU mit prozentualen Sätzen sowie Mindestpreis

In der EU sind Ende 2013 langfristige Strafzölle auf Solarmodule aus China verhängt worden. Diese bestehen statt eines festen Betrages wie in Indien aber aus einem prozentualen Satz, der auf die Preise aufgeschlagen wird. Die EU-Zölle gelten seit dem 6. Dezember 2013 für eine Laufzeit von zwei Jahren. Die Höhe der Strafzölle aus Dumping-Gründen soll zwischen 27,3 und 64,9 Prozent liegen, während auf Produkte von staatlich subventionierten chinesischen Herstellern Zölle zwischen 3,5 und 11,5 Prozent verhängt werden. Zudem sind bereits im Sommer 2013 Mindestpreise für chinesische Solar-Importe festgelegt worden. Die ausgehandelte Regelung sieht vor, Solarmodule zu einem Preis von 56 Eurocent pro Watt vom Zoll frei zu stellen.

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