30.05.2014, 09:43 Uhr

SMA und Danfoss schmieden Wechselrichter-Allianz

Niestetal / Nordborg – Die SMA Solar Technology AG und die Danfoss A/S haben einen Vertrag über eine enge strategische Partnerschaft abgeschlossen. Bereits im Februar 2014 hatten die Unternehmen bekannt gegeben, dass der dänische Experte für Energieeffizienz sowie die Reduktion von Schadstoffemissionen Danfoss zu etwa einem Fünftel bei SMA einsteigen wird. Das Wechselrichtergeschäft von Danfoss geht komplett an SMA.

Aus Sicht der beiden Unternehmen ist dies ein entscheidender Schritt, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen. Ziel ist es, die Kostenposition der Unternehmen durch Skaleneffekte sowie die Nutzung der gemeinsamen Entwicklungserfahrung zu verbessern. Die notwendige kartellrechtliche Freigabe für die mit der Kooperation verbundenen Umstrukturierungen liegt bereits vor.

Urbon: Innovationszyklen beschleunigen und Produktkosten senken

„Danfoss ist sehr erfolgreich im Bereich der Antriebsumrichter tätig. In diesem Markt herrscht seit vielen Jahren ein starker Verdrängungswettbewerb. Dementsprechend hat Danfoss seine Strategie auf die kontinuierliche Kostenreduktion durch Nutzung der globalen Einkaufsmöglichkeiten und technologische Innovationen ausgerichtet. Von diesen Erfahrungen und den Skaleneffekten können wir profitieren und unsere führende Position im globalen Photovoltaikmarkt stärken. Wir werden durch die Zusammenarbeit im Entwicklungsbereich die Innovationszyklen beschleunigen und unsere Produktkosten systematisch senken“, erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Durch die Übernahme des Solar-Wechselrichter-Geschäfts von Danfoss könne SMA zusätzlich das wachstumsstarke Marktsegment der mittelgroßen Solarstromanlagen in Europa, den USA und Asien noch besser als bislang bedienen.

Danfoss will am Wachstumspotenzial der Solarbranche teilhaben

„Die abgeschlossene strategische Partnerschaft ist für beide Unternehmen wirtschaftlich sehr attraktiv. Gemeinsam mit SMA formen wir eine der weltweit größten Umrichter-Allianzen. Danfoss wird in den kommenden Jahren insbesondere von der Bündelung des Einkaufsvolumens und den hohen Wachstumsraten der Photovoltaikindustrie profitieren. Synergien im Einkaufsbereich sollten ab 2015 in beiden Unternehmen zu jährlichen Einsparungen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich führen. Darüber hinaus möchten wir mit der Beteiligung von 20 Prozent an SMA unser Engagement im Solarsektor fortführen und am mittel- bis langfristig positiven Wachstumspotenzial der Solarbranche teilhaben“, erläutert Niels B. Christiansen, President und CEO von Danfoss.

Gemeinsam auf der Intersolar

Urbon und Christiansen betonen, dass sie die Kooperation ebenso zügig umsetzen werden wie die Verhandlungen im Vorfeld. Bereits auf der Solarmesse Intersolar Europe Anfang Juni 2014 wird SMA den von Danfoss entwickelten MLX-Wechselrichter (nun Sunny Tripower 60000TL) für mittelgroße Solarstromanlagen auf ihrem Stand präsent sein. Darüber hinaus werden Mitarbeiter von SMA und Danfoss gemeinsam an den Messeständen der Unternehmen Fragen zu Produkten und Service beantworten. SMA wird den kompletten Service für alle installierten Danfoss-Wechselrichter übernehmen.

Danfoss investiert über 300 Mio. Euro

Im Zuge der Kooperation übernimmt Danfoss 6,94 Mio. Aktien der SMA Solar Technology AG zum Kurs von 43,57 Euro von den Unternehmensgründern, ihren Familien und Stiftungen. Der Barkaufpreis entspricht einer Prämie von 21 Prozent bezogen auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 60 Tage per Stichtag 27. Mai 2014. Aktuelle notiert die SMA-Aktie bei 29,58 Euro (+0,8 Prozent, Stand 30.05.2014, 9:24 Uhr). Das Transaktionsvolumen beträgt 302,38 Mio. Euro. Der frei handelbare Streubesitz der SMA Aktie liegt nach Abschluss der Transaktion bei 25,05 Prozent. Die SMA Gründer, ihre Stiftungen und Familien halten nach Abschluss der Transaktion 54,95 Prozent der SMA-Aktien. Danfoss wird innerhalb der nächsten zwei Jahre andauernden „Lock-Up Period“ keine weiteren SMA Aktien kaufen oder verkaufen.

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