04.06.2014, 10:19 Uhr

Verpasst Deutschland den anvisierten Solar-Zubaukorridor?

Münster – Der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland verliert immer mehr an Dynamik. Bei einer Fortsetzung des Ausbaus mit dem bisherigen Tempo ist 2014 ein Verfehlen des geplanten Zubaukorridors der Bundesregierung vorprogrammiert.

In den Monaten Januar bis April wurden in Deutschland nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur bislang gut 36.000 neue PV-Anlagen mit einer Leistung von 623 Megawatt (MW) errichtet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es knapp 43.000 Anlagen mit einer Leistung von über 1.330 MW. Dabei hat sich der Solar-Zubau im April 2014 gegenüber dem Vorjahr weiter verlangsamt.

Erneuter Markteinbruch nach 2013

Bleibt das bisherige Zubauniveau im weiteren Jahresverlauf konstant, so wurden in Deutschland 2014 voraussichtlich knapp 1.900 MW Solarleistung neu errichtet werden. Damit würde der von der Bundesregierung angestrebte Solar-Zubaukorridor (2.500 bis 3.500 MW pro Jahr) deutlich verfehlt werden. Dabei hat das Jahr 2013 schon einen heftigen Markteinbruch erlebt. Insgesamt wurden 2013 nach den Daten der Bundesnetzagentur PV-Anlagen mit einer Leistung von 3.300 MW neu errichtet. Das bedeutet ein Minus gegenüber dem Vorjahr von mehr als 50 Prozent (2012: ca. 7.600 MW).

Abstand zum Vorjahr wächst im April

Beim Vergleich mit dem Vorjahr zeigt sich, dass die neu hinzugekommenen PV-Leistung immer weiter hinterher hinkt. So wurden im April 2014 mit 163 MW etwa 56 Prozent weniger PV-Leistung auf den Dächern und Freiflächen in Deutschland errichtet als noch im Vorjahresmonat (April 2013: 368 MW). Im Januar 2014 lag die neu errichtete Leistung nur etwa 30 Prozent hinter dem Wert des Januars 2013 zurück.

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