24.06.2014, 08:09 Uhr

UNEP stellt offenes Studienmodul zur Nachhaltigkeit vor

Köln - Die Naturkatastrophen haben in den letzten Jahrzehnten weltweit Milliarden von Menschen betroffen. Die finanziellen Schäden werden auf mehrere Billionen Dollar geschätzt. Um dies zukünftig nach Möglichkeit zu vermeiden, sollen auch die Hochschulen beim Aufbau nachhaltiger Gesellschaften helfen. Ein spezielles Master-Modul zum Thema „Katastrophen, Ökosysteme und Risikominimierung“ wird nun bei den Vereinten Nationen vorgestellt.

Das globale Netzwerk „Partnerschaft für Umwelt und Katastrophenvorsorge“ (Partnership for Environment and Disaster Risk Reduction/PEDRR) und die Partner des Exzellenzzentrums für Entwicklungszusammenarbeit CNRD (Center of Natural Resources and Development) unter Federführung der Fachhochschule Köln haben dieses Master-Modul entwickelt, das bereits von mehr als 20 Hochschulen in aller Welt eingesetzt wird. Um eine breitere weltweite Öffentlichkeit zu erreichen, entwickelten das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP, das CNRD und das Programm Globale Hochschulpartnerschaften für Umwelt und Nachhaltigkeit dieses Modul in einem weiteren Schritt als offenen akademischen Massen-Online-Kurs (Massive Open Online Course/MOOC).

Vorstellung in Nairobi

Auf der ersten Sitzung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) vom 23. bis 27. Juni 2014 in der kenianischen Hauptstadt Nairobi werden Vertreter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP gemeinsam mit Prof. Dr. Lars Ribbe, Leiter des CNRD, das Konzept dieses MOOCs vorstellen. „Durch den MOOC“, so Prof. Ribbe, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Technologie- und Ressourcenmanagemt in den Tropen und Subtropen (ITT) der Fachhochschule Köln, „haben wir die Gelegenheit, aktuelles Wissen zu einem global herausragenden Thema von wachsender Bedeutung unterschiedlichen Zielgruppen zur Verfügung zu stellen und schaffen gleichzeitig eine Grundlage unser internationales Netzwerk auszuweiten.“

Milliarden Todesopfer durch Naturkatastrophen

Die Naturkatastrophen in den vergangenen 20 Jahren hatten verheerende Auswirkungen: 4,4 Milliarden Menschen waren direkt von den Katastrophen betroffen, 1,3 Millionen Menschen kamen dabei ums Leben. Die finanziellen Schäden werden auf zwei Billionen Dollar geschätzt. Umweltschäden und Naturkatastrophen beeinflussen sich gegenseitig. Naturkatastrophen verursachen massive Schäden in der Umwelt und Umweltschäden verschärfen Katastrophenauswirkungen oder lösen diese aus. Zudem führen Katastrophen oft zu zusätzlichen Umweltbelastungen. Investitionen in gutes Umweltmanagement und der Schutz bzw. die Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen können Katastrophenrisiken mindern und so langfristig zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen beitragen. Eine Schlüsselrolle beim Aufbau nachhaltiger Gesellschaften und der Schaffung neuer Paradigmen spielen Hochschulen, so das CNRD. Als Bildungsinstitutionen hätten sie die Aufgabe, diese Entwicklung durch Lehre und Forschung zu fördern und neues Wissen zu verbreiten.

Leadership Track und Experts Track

Das Master-Modul „Disasters, Ecosystems and Risk Reduction“ besteht aus einem Leadership Track mit vier Lehrstunden und einen Experts Track mit 16 Lehrstunden. Der Leadership Track richtet sich an Politiker, Entscheider und Führungskräfte, die einen Überblick über diese Thematik benötigen, um sie bei ihren Planungen und Programmen zu berücksichtigen. Der Experts Track richtet sich an Fachkräfte und Studierende, die in diesem Bereich ihr Wissen vertiefen wollen. Dabei soll das Modul den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr als bisherige MOOCs und zusätzliche Unterstützung bieten. So werden zehn regionale Zentren weltweit den MOOC umsetzen und tutorielle Betreuung bieten. „Die MOOC ist auch ein Beleg für unsere gute und intensive Zusammenarbeit mit UNEP“, betont Vizepräsidentin Prof. Sylvia Heuchemer. „Sie gibt uns die Möglichkeit, eine sehr breite, interessierte Öffentlichkeit auch außerhalb von Hochschulen anzusprechen. Mit der UNEP können wir einen qualitativ hochwertigen MOOC erstellen und dabei auch prüfen, ob und inwieweit dies geeignet ist, im Bereich „environmental Education“ lebenslanges Lernen zu fördern und zu begleiten.“

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