08.07.2014, 13:18 Uhr

RENIXX fällt in die Tiefe: Suzlon trotz Senvion-Erfolg am Indexende – Französischer Börsen-Strompreis knickt ein

Münster – Der RENIXX World stürzt im Aktienhandel am Dienstagmorgen regelrecht ab. Das regenerative Börsenbarometer verliert bis zum Mittag 2,4 Prozent auf 405,65 Euro. Auch der DAX (-0,6 Prozent, 9.845 Punkte) verliert an Boden, aber bei weitem nicht so deutlich wie der RENIXX.

Börsenexperten sehen u.a. in der guten US-Konjunktur einen möglichen Grund für Kursverluste. Denn positive Konjunkturnachrichten könnten ein schnelleres Ende für billiges Geld bedeuten und die Notenbanken zu einem Kurswechsel in der Geldpolitik bewegen. Der Eurokurs gibt leicht auf 1,359 US-Dollar nach (-0,1 Prozent). Der Goldpreis orientiert sich ebenfalls nach unten (-0,1 Prozent, 1.319 US-Dollar je Feinunze).

Senvion-Erfolg in den Niederlanden

Obwohl die deutsche Tochtergesellschaft des indischen Windenergieanlagen-Herstellers Suzlon eine Erfolgsmeldung vom niederländischen Windenergie-Markt meldet, ist die Suzlon-Aktie mit einem Minus von 7,1 Prozent auf 1,30 Euro Schlusslicht im RENIXX. Suzlon-Tochter Senvion hat in den Niederlanden inzwischen über 150 Megawatt (MW) Windenergie-Leistung installiert und zudem eine neue Service-Niederlassung eröffnet. Weitere Groß-Verlierer im RENIXX sind mit GCL-Poly Energy (-6,5 Prozent, 0,243 Euro) und Goldwind (-6,4 Prozent, 0,836 Euro) zwei chinesische Titel, die im Handel am Montag noch zu gefragtesten im RENIXX zählten. An der Indexspitze steht die Aktie des Silizium-Lieferanten Rec Silicon aus Norwegen mit einem Kursplus von 4,3 Prozent auf 0,43 Euro.

Der Commerzbank droht einem Bericht der New York Times zufolge eine Millionen-Strafe in den USA. Das Wertpapier verbilligt sich um 3,9 Prozent auf 11,05 Euro und zieht auch die Aktie der Deutschen Bank (-1,6 Prozent, 25,68 Euro) nach unten.

Französischer Börsenstrom verbilligt sich auf Spottpreis-Niveau

Die Rohölpreise sinken leicht. Die US-Sorte WTI kostet am Dienstagmittag rund 102,90 US-Dollar pro Barrel (-0,6 Prozent). Der Preis der Nordseeölsorte Brent fällt erstmals seit vier Wochen unter die 110-US-Dollar-Marke und notiert derzeit bei 109,70 US-Dollar (-0,3 Prozent). Auch der Heizölpreis fällt auf 79,8 Cent pro Liter (inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern). Das entspricht einer Preissenkung von etwa 0,4 Prozent. Am Montag durften sich Autofahrer an deutschen Tankstellen wieder über gesunkene Preise freuen, nachdem der Spritpreis am Wochenende wie üblich gestiegen war. Der bundesweite Durchschnittspreis für Diesel betrug am gestrigen Montag 1,358 Euro pro Liter. Das sind rund 1,2 Prozent weniger als noch am Sonntag. Der Preis für einen Liter Super E10 sank gegenüber dem Sonntag um rund 0,9 Prozent auf 1,543 Euro.

Die französischen und deutschen Börsen-Strompreise fallen am Dienstag, vor allem der Strompreis in Frankreich knickt ein. Deutscher Strom kostet im day-ahead-Handel am Dienstag für die Lieferung am morgigen Mittwoch rund 3,22 Cent pro Kilowattstunde (kWh), was einem Preisrückgang von gut 5,4 Prozent entspricht. Französischer Strom hingegen ist um rund 36,4 Prozent auf 1,57 Cent pro kWh eingebrochen. Die CO2-Zertifikate verteuern sich. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 berechtigt, steigt am Dienstag auf 5,67 Euro (+2,4 Prozent).

Stromerzeugung: Wolken über Deutschland senken Solarleistung

Trotz Wolkendecke und regnerischem Wetter in weiten Teilen Deutschlands produzieren am Dienstagmittag Solaranlagen mit einer Leistung von knapp 7.200 Megawatt (MW) Strom. Die Windenergieanlagen werden zum Mittag voraussichtlich Strom mit einer Leistung von 6.300 MW produzieren. So sind die Wind- und Solarenergieanlagen zusammen mit einer Gesamtleistung von 13.500 MW am Netz und decken die Stromversorgung zur Spitzenlastzeit zu über 23 Prozent ab. Dank den erneuerbaren Energiequellen werden konventionelle Kraftwerke nur mit einer Leistung von 44.300 statt 57.800 MW benötigt.

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RENIXX World: Kurse und Charts, Börsen-Stammdaten, Historie ab 2002


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