09.07.2014, 08:37 Uhr

Sinkende Bioethanolpreise drücken Cropenergies-Ergebnis

Mannheim – Die Cropenergies AG aus Mannheim hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (März bis Mai 2014) den Konzernumsatz um zwölf Prozent auf 208 Mio. Euro gesteigert (Vorjahr: 186 Mio. Euro). Allerdings sind die Ergebniskennzahlen in den Keller gefallen, vor allem wegen gesunkener Bioethanolpreise.

Mit den Zahlen bestätigte die Südzucker-Tochter (Unternehmensanteile in Höhe von 69 Prozent) die Angaben vom 23. Juni. Cropenergies hat nun den vollständigen Quartalsbericht vorgelegt und dabei auch die Jahresprognose bestätigt. Die Aktie gab im Handel am Dienstag (08.07.2014) um 2,5 Prozent auf 4,93 Euro nach.

Absatz steigt

Den gestiegenen Umsatz führte der Bioethanol-Hersteller aus Mannheim auf die gestiegenen Produktions- und Absatzmengen von Bioethanol sowie Lebens- und Futtermitteln zurück. Zudem habe auch der Ausbau der Handelsaktivitäten zum Umsatzwachstum beigetragen. Im ersten Quartal 2014/15 steigerte Cropenergies die Bioethanolproduktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 262 Tsd. Kubikmeter (Vorjahr: 201 Tsd. Kubikmeter).

Ergebnisse schlechter als vor einem Jahr

Allerdings hat sich aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunkenen Bioethanolerlöse das Ebitda im ersten Quartal 2014/15 auf 13,5 Mio. Euro (Vorjahr: 23,5 Mio. Euro) um etwa 43 Prozent deutlich verringert. Entsprechend reduzierte sich das operative Ergebnis um 11,1 Mio. Euro auf 4,5 Mio. Euro (Vorjahr: 15,6 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss belief sich auf 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 10,4 Mio. Euro). Immerhin hatten sich die Ergebnisse im Im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres deutlich verbessert.

Prognose unverändert

Im Geschäftsjahr 2014/15 soll der Umsatz auf 850 bis 900 Millionen Euro anwachsen. Die hohe Volatilität der Bioethanol- und Rohstoffpreise macht eine Prognose der Ertragslage weiterhin schwierig. Angesichts der hohen Schwankungsbreite erwartet Cropenergies ein Ebitda von 10 bis 60 Mio. Euro (Vorjahr: 68 Mio. Euro) und ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von minus 30 bis plus 20 Millionen Euro.

Stabile Rahmenbedingungen für Biokraftstoffbranche

Die kürzlich erreichte Einigung des Europäischen Rats zur Änderung der "Erneuerbare-Energien-Richtlinie" und der "Kraftstoffqualitätsrichtlinie" lässt aus Sicht von Cropenergies hoffen, dass das Europäische Parlament und der Rat bald zu einem Ergebnis kommen und damit endlich wieder stabile Rahmenbedingungen für die Biokraftstoffbranche in Europa geschaffen werden. Dies sei die Voraussetzung dafür, dass die Mitgliedsstaaten ihre eigenen, in den Nationalen Aktionsplänen festgelegten Vorgaben zu erneuerbaren Energien im Transportsektor erfüllen und z. B. mehr Länder E10 einführen. Biokraftstoffe sind zurzeit die einzige Möglichkeit, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor schnell und kostengünstig zu senken, so das Unternehmen. Eine Einigung auf politischer Ebene werde mittelfristig dazu führen, dass der Biokraftstoffmarkt in der EU wieder wächst.

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