10.07.2014, 14:50 Uhr

EU vergibt Milliardenbetrag für Energieprojekte außerhalb Deutschlands

Brüssel – Im Rahmen eines aus dem Emissionshandel finanzierten Förderprogramms unterstützt die EU-Kommission 19 innovative Demonstrationsprojekte aus dem Energiebereich mit insgesamt rund einer Milliarde Euro. Leider ist kein einziges deutsches Projekt dabei.

Die Gelder stammen aus dem EU-Emissionshandel und sollen Projekte zur regenerativen Energiegewinnung, aber auch zur CO2-Reduzierung und Speicherung fördern. Zudem erhofft sich die Kommission positive Nebeneffekte wie zusätzliche Arbeitsplätze.

Gelder aus dem EU-Emissionshandel

Das NER300 Programm gilt als eines der größten Förderprogramme seiner Art. In der zweiten Runde dieses Programms wurden nun 19 Projekte ausgewählt. Dass die benötigten Gelder aus dem EU-Emissionshandel stammen, ist ein wichtiger Bestandteil des Programms. Die großen CO2 Verursacher zahlen somit indirekt die Förderung von zahlreichen Projekten zur Senkung oder Speicherung der CO2-Emissionen bzw. den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die durch die Projekte entstehenden Arbeitsplätze stellen einen zusätzlichen positiven Effekt dar. Des Weitern kann nach Angaben der EU die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien um acht Milliarden Kilowattstunden (kWh) gesteigert werden.

Biomasse und Meeresenergie räumen ab

Besonders viele Projekte sind aus den Bereichen Meeresenergie und Biomasse ausgewählt worden, die zu den Fördergewinnern zählen. Weitere Projekte stammen u.a. aus dem Bereich Smart Grids und Geothermie. Bereits in einer ersten Runde im Dezember 2012 wurden im Rahmen von NER300 zahlreiche Projekte prämiert. Damals gehörten Windkraftprojekte von RWE Innogy zu den Gewinnern.

Mit 300 Mio. Euro gehört das Projekt "White Rose" im Bereich "Carbon Capture and Storage" (CCS) aus Großbritannien zu den Projekten mit dem höchsten Fördervolumen. Es beinhaltet den Bau und Betrieb eines Kohlekraftwerkes, das die CO2 Emissionen zu 90 Prozent einfängt und über Pipelines in einen Speicher in der südlichen Nordsee leitet.

Das mit 203,7 Mio. Euro geförderte Projekt "Bio2G" aus Schweden sieht die Produktion von „synthetic natural gas“ (SNG) aus hölzerner Biomasse vor. Die Kapazität der Anlage wird mit 200 thermischen Megawatt (MW) SNG angegeben.

72,1 Mio. Euro gehen das das Projekt "Nemo" aus Frankreich. Hier geht es um ein schwimmendes Meereswärmekraftwerk, das vor der Westküste von Martinique etwa 395 Gigawattstunden (GWh) Strom in den ersten fünf Betriebsjahren liefern soll.

Weiter Informationen und Meldungen zum Thema:


© IWR, 2014