28.07.2014, 12:34 Uhr

Erneute Störung: AKW-Block in Cattenom abgeschaltet

Münster – Im französischen Atomkraftwerk (AKW) Cattenom musste erneut ein Kraftwerks-Block infolge eines Störfalls vom Netz genommen werden. Das AKW Cattenom besteht aus vier Blöcken mit einer Gesamt-Nettoleistung von rund 5.200 Megawatt (MW). Die Panne ist im Block eins (Nettoleistung: 1.300 MW) aufgetreten.

Wie der Kraftwerksbetreiber EDF vergangene Woche mitteilte, sei ein wichtiges Ventil defekt. Der Vorfall habe sich im nichtnuklearen Teil zugetragen. Das AKW Cattenom steht wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt an der Mosel. Atomkraftgegner aus dem Saarland und weiteren benachbarten Bundesländern fordern seit längerem die Abschaltung.

Atomkraft-Gegener fordern Stillegung

Das AKW Cattenom ist bereits seit 1986 in Betrieb. Wie lange die Reaktoren noch laufen können, ist fraglich. Der Betreiber ist nach Angaben des Anti-Atom-Netzwerkes contratom der Auffassung, dass die Gesamtlaufzeit der vier Reaktoren statt der ursprünglich vorgesehenen 40 Jahre durchaus bei 60 Jahren liegen könne. Doch der Widerstand aus den benachbarten Ländern Deutschland und Luxemburg ist groß. Petitionen werden gegen den Weiterbetrieb verfasst. Als Grund für die geforderte Schließung des AKW Cattenom wird auf die auf die zahlreichen Zwischenfälle in der Anlage verwiesen. Noch im Mai 2014 sind zehn Arbeiter leicht verstrahlt worden.

58 AKWs in Frankreich im Einsatz

Laut der Internationalen Atomenergie Behörde IAEA sind derzeit 58 AKW mit einer Leistung von rund 63.000 MW in Frankreich in Betrieb. Diese liefern rund drei Viertel des benötigten Stroms. Doch auch Frankreich will die Nutznug der Atomenergie einschränken: Die Regierung plant, den Anteil der Atomenergie bis 2025 auf 50 Prozent zu reduzieren. Gründe sind die älter werdenden AKWs, deren Betriebszeiten nach und nach ablaufen sowie die altersbedingt rasant gestiegenen AKW-Unterhaltungskosten.

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