08.08.2014, 14:31 Uhr

PV-Handelsstreit in den USA: Solarverband drängt Solarworld zu Einigung

Hillsboro, USA – Seit einigen Jahren kämpft der amerikanische Ableger des PV-Modulherstellers Solarworld gegen „Billigimporte“ aus China. Nachdem die USA nun weitere Antidumping-Zölle auf importierte Solarstromprodukte aus China und Taiwan eingeführt haben, kritisiert der Dachverband SEIA nun den langwierigen und kostspieligen Handelsstreit. Doch wird sich Solarworld auf eine Vergleichslösung einlassen?

Der Präsident der Solar Energy Industrie Association (SEIA), Rhone Resch fordert Solarworld America in einem Schreiben auf, endlich eine Verhandlungslösung zu finden.

Fortsetzung der Rechtsstreitigkeiten schadet PV-Industrie

Bereits seit 2011 setzt sich der PV-Handelsstreit zwischen den USA und China kontinuierlich fort - eine Besserung ist allerdings nicht in Sicht. Am vergangenen Mittwoch (06. August) hat der US-Solarverband SEIA nun den Konzern Solarworld America dazu aufgefordert, einen Schritt entgegen zu kommen und dadurch eine Verhandlungslösung zu ermöglichen. Solarworld solle einen Vorschlag unterbreiten, der als Grundlage für weitere Diskussionen dienen könnte. Von Solarworld liegt dazu bislang jedoch noch keine Reaktion vor.

In dem entsprechenden Schreiben heißt es, dass SEIA immer das Handelssystem unterstützt habe und auch das Verfahren zur Beilegung der Streitigkeiten. Rhone Resch hat die Hoffnung jedoch nicht aufgegeben, den eigens entwickelten Vergleichsvorschlag durchzusetzen. Der SEIA Präsident erklärt: „Es ist Zeit die Ärmel hochzukrempeln, zusammen zu arbeiten und zu einer Einigung zu gelangen, die für alle gut ist. Die Fortsetzung der Rechtsstreitigkeiten ist schlecht für die Industrie und, wie wir glauben, schlecht für Solarworld. SEIAs Vergleichsvorschlag bleibt der beste Weg nach vorn.“

SEIA fordert Waffenstillstand

Die SEIA ist ein nationaler Handelsverband und vertritt die gesamte Photovoltaik-Industrie in den USA. Ihr Präsident will eine Lösung für die ganze Branche finden, in der alle Interessen von Herstellern über Installateuren bis hin zu Dienstleistern vertreten wären. Zudem habe die SEIA unermüdlich daran gearbeitet, einen Waffenstillstand zwischen den US-Konzernen und China zu vermitteln. Um eine Win-Win-Lösung für die gesamte US-Solarindustrie zu erreichen, müsse man nun an einem Strang ziehen. Deshalb solle Solarworld den von der SEIA entwickelten Vergleichsvorschlag anerkennen, damit das Treffen zwischen Solarworld und den chinesischen Herstellern erleichtert werde.

Strafzölle zwischen 26 und 165 Prozent

Die USA hatten bereits 2012 Antidumping-Zölle gegen chinesische Solarprodukte eingeführt. Teilweise wurden diese Zölle aber dadurch umgangen, dass Solarzellen aus Taiwan anstatt aus China verwendet wurden. Mit den neuen Antidumping-Zöllen, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten, wird die Lücke nun geschlossen. Auf Produkte von Trina Solar wird ein Antidumping-Zoll von 26,33 Prozent gezahlt werden, PV-Produkte von Renesola und Jinkosolar werden mit einem Zoll von 58,87 Prozent belastet. Für 42 weitere PV-Hersteller aus China liegt der Tarif bei 42,33 Prozent.

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