22.08.2014, 14:28 Uhr

Energiespar-Studie: Deutsche brauchen mehr Infos

Düsseldorf – Ein geringerer Stromverbrauch ist eine Entlastung für den Geldbeutel: Das wissen auch 84 Prozent der Deutschen. Eine Studie von Opower zeigt, dass Deutschland über ein gigantisches Potential zur Energieeinsparung verfügt. Zudem plädiert die Studie für einen verhaltensorientierten Ansatz beim Energiesparen. Voraussetzung: Die Verbraucher brauchen detailliertere Informationen.

Opower ist ein US-Dienstleister, der Software für die Energieversorgungs-Wirtschaft anbietet. Das Unternehmen aus Arlington in Virginia hat zum Thema Energiesparen insgesamt 1.000 Endverbraucher in Deutschland befragt.

Deutsche rechnen mit steigenden Energiepreisen

Der Opower-Studie zufolge können alle deutschen Haushalte zusammen pro Jahr 2.183 Gigawattstunden für umgerechnet 521 Mio. Euro einsparen. Das ist eine Energiemenge, die Hamburg für ein Jahr lang versorgen könnte. Dabei ist der finanzielle Anreiz zum Energiesparen laut Opower die größte Motivation. Die meisten Verbraucher sind der Meinung, dass die Energiekosten bei gleichem Energieverbrauch weiter steigen werden. Laut Opower rechnen 86 Prozent der Bevölkerung mit einer Preissteigerung, fast die Hälfte davon geht sogar von einem erheblichen Preisanstieg aus.

Verhaltensorientierter Energiespar-Ansatz

Viele Menschen kennen sich aber hinsichtlich der verschiedenen Möglichkeiten des Energiesparens nicht gut aus. Sie wünschen sich einen tieferen Einblick in die Stromrechnung, um besser nachvollziehen zu können, wo am meisten und besten gespart werden kann. Denn das Vorhaben zum Energiesparen alleine hat keinen großen Einfluss auf ein anderes Handeln. Deutlich wirksamer ist laut Opower die Veränderung der eigenen Erwartung – aber nur in Verbindung mit entsprechenden Informationen rund um die Kostenstrukturen. Das bedeutet: Je mehr Einsichten die Stromrechnung dem Verbraucher ermöglicht, je nachvollziehbarer ihre Höhe ist, desto effizienter können die Betroffenen ihren Stromverbrauch kontrollieren.

Die Ergebnisse der Studie bekräftigen die bereits existierenden Thesen des White Papers „Unlocking the potential of Behavioural Energy Efficiency in Europe“. Durch diese Prinzipien (verhaltensbasierte Maßnahmen) und eine intelligente Technik sollen Stromrechnungen transparenter gemacht werden und dabei helfen, den Energieverbrauch zu verbessern.

Bürger wollen etwas ändern

Bürger wollen ihre Energiekosten senken: In Deutschland suchen fast zwei Drittel nach Möglichkeiten, ihre Kosten zu reduzieren. 71 Prozent der befragten Kunden halten den Vergleich des Verbrauchs mit dem ihrer Nachbarn dafür für sinnvoll. Eine ebenso große Zahl von Befragten hätte gerne solche Informationen von ihrem Energieversorger. Die Motivation, den Energieverbrauch in einem direkten Vergleich zu senken, ist deutlich stärker.

Derzeit wird der Stromzähler durchschnittlich nur einmal im Jahr abgelesen. 40 Prozent würden den Stromzähler auch monatlich ablesen, wenn sie dadurch bessere und hilfreiche Informationen zum Energiesparen erhalten.

Deutschland bietet größte Chancen für maximale Energiespareffekte

"Deutschland ist ein gutes Beispiel für das enorme Sparpotenzial, das sich allein aus der Fokussierung auf einen verhaltensbasierten Ansatz für Privat- und Geschäftskunden ergibt. Im deutschen Markt wird bereits seit geraumer Zeit in grüne Technologie investiert, um Emissionen auf Anbieterseite zu minimieren. Unsere Studie macht deutlich, in welchem Ausmaß auch die Nachfrageseite hier Einfluss gewinnen kann – einschließlich einer Kostensenkung für jeden einzelnen Verbraucher. Im europäischen Vergleich bietet Deutschland die größten Chancen für maximale Energiespareffekte", erklärt John Webster, VP Marketing and Strategy, Opower EMEA.

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