26.08.2014, 17:17 Uhr

Schott Solar CSP stoppt Receiver-Produktion in Bayern

Mainz - Die Schott Solar CSP GmbH wird die Produktionskapazitäten für Solarreceiver neu ordnen: Der Standort Mitterteich in Bayern wird sich in Zukunft auf die Fertigung von Glas-Metallverbunden – einer Kernkomponente des Receivers – konzentrieren. Die Receiver-Herstellung selbst soll zukünftig nicht mehr in der Oberpfalz erfolgen.

Den Receiver selbst will Schott weiterhin im spanischen Schwesterwerk Aznalcóllar nahe Sevilla herstellen. Schott wird die Receiverfertigung in Mitterteich auf unbestimmte Zeit stilllegen. Das Unternehmen behält sich immerhin vor, die Produktion bei steigender Nachfrage zu reaktivieren.

50 Mitarbeiter in Mitterteich betroffen

Die Neuordnung betrifft rund 50 Mitarbeiter am Standort Mitterteich. Das Unternehmen prüft, welche Arbeitnehmer in andere Einheiten des Schott-Konzerns übernommen werden können. Dies soll laut Schott vorrangig am gleichen Standort geschehen. Gleichzeitig werde ein enger Dialog mit den Sozialpartnern geführt. Ebenfalls in Mitterteich befindet sich die Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Solarreceiver sowie eine Pilotfertigung für Neu- und Sonderprodukte. Diese Einheiten sollen dort erhalten bleiben.

Die Receiver von Schott Solar CSP sind eine Kernkomponente von solarthermischen Kraftwerken, die in sonnenreichen Regionen der Erde stehen und ganze Städte mit Sonnenstrom versorgen können. Wie Schott erklärt, sei das Unternehmen als Markt- und Technologieführer für Receiver fest in der Branche etabliert und maßgeblich an deren Weiterentwicklung beteiligt.

Markt für solarthermische Kraftwerke verschiebt sich

Geschäftsführer Dr. Nikolaus Benz begründet die Restrukturierung so: "Der weltweite Markt für Solarkraftwerke sortiert sich derzeit neu: Während die Nachfrage in den etablierten Regionen Spanien und USA stark zurückgeht, entstehen neue Märkte in Ländern wie Indien, Südafrika, der MENA-Region sowie in China. Insbesondere Saudi Arabien hat ein vielversprechendes Programm angekündigt, das den Aufbau einer Kraftwerkskapazität von 25 Gigawatt bis zum Jahr 2032 vorsieht. Die Nachfrage aus den neuen Märkten reicht jedoch derzeit noch nicht aus, um die Lücke zu schließen." Experten gehen mittelfristig wieder von wachsenden Märkten aus.

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