08.09.2014, 15:18 Uhr

RWE: Was sich bei den Offshore-Windparks tut

Essen – RWE betreibt, baut und plant Offshore-Windparks in Deutschland und Großbritannien. In der vergangenen Woche meldete der Essener Versorger zahlreiche Neuigkeiten von den Nordsee-Windparks Nordsee One, 2 & 3, Nordsee Ost, Gwynt y Môr und Triton Knoll. Es geht um den Service der Windparks, Groß-Investoren, Inbetriebnahmen und Standortentscheidungen.

Derzeit baut RWE Innogy allein oder mit Partnern Offshore-Windkraftwerke in Europa mit einer installierten Leistung von 1.000 Megawatt. Bis 2014 will das Unternehmen die Genehmigungen für weitere Offshore-Windprojekte im Umfang von 5.000 Megawatt haben. Für das Offshore-Projekt Nordsee One, 2 & 3 meldet RWE nun einen neuen Investor, für Nordsee Ost ist eine neue Service- und Betriebsstation eingeweiht worden, bei Triton Knoll steht der Standort für die Netzanbindung fest und bei Gwynt y Môr ist die Hälfte aller Turbinen installiert worden.

Nordsee Ost: Einweihung der neuen Service- und Betriebsstation

Der Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft Uwe Beckmeyer hat die Service- und Betriebsstation von RWE Innogy auf Helgoland eingeweiht. Von der Station aus soll der 30 km entfernt entstehende Offshore-Windpark Nordsee Ost über 20 Jahre lang betrieben und gewartet werden. Innerhalb eines Jahres ist dazu im Südhafen Helgolands auf einer 3.000 Quadratmeter großen Fläche ein zweigeschossiges Gebäude aus nachhaltigen Materialien errichtet worden. Das Gebäude umfasst Lagerhalle, Büros und Werkstatt. Laut Dr. Hans Bünting, Geschäftsführer der RWE Innogy GmbH, soll der Neubau durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zertifiziert werden. Einige der insgesamt 50 Servicemitarbeiter haben bereits das neue Gebäude bezogen. Im Baufeld des Windparks Nordsee Ost werden 48 Windkraftanlagen mit einer jeweiligen Leistung von 6,15 MW errichtet Mit der Gesamtleistung von 295 MW könnten 300.000 Haushalte versorgt werden. . Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2015 geplant. Die ersten Wartungsarbeiten an den Fundamenten sollen ab diesem Sommer stattfinden.

Nordsee One, 2 & 3: RWE Innogy verkauft 85 Prozent an Northland Power

Beim dreiteiligen Offshore-Projekt Nordsee One, 2 & 3 hat sich nun das kanadische Unternehmen Northland Power Inc., eingekauft. Der Investor hält nun 85 Prozent der Projektanteile. Die restlichen 15 Prozent bleiben in Besitz von RWE Innogy. Die Entwicklung des Offshore-Windparks Nordsee One, der über eine installierte Leistung von 332 MW verfügen soll, ist weit fortgeschritten. Nordsee 2 und 3 befinden sich mit insgesamt 670 MW in sehr frühen Planungsstadien und werden in den kommenden Jahren entsprechend der zukünftigen Marktkonditionen und Netzinfrastruktur weiter entwickelt. Über den Kaufpreis sei zwischen den Beteiligten Vertraulichkeit vereinbart worden.

Bünting erklärte hierzu: „Die Unterzeichnung ist ein wichtiger Schritt für die Realisierung des Projekts Nordsee One. Es entspricht unserer Strategie, die hohen Kosten für die Realisierung großer Offshore-Projekte mittels Partnerschaften auf mehrere Schultern zu verteilen. Nordsee One ist ein weiteres gutes Beispiel für dieses Geschäftsmodell. So können wir auch in Zeiten knapper Mittel Großprojekte realisieren. Daher werden wir auch in Zukunft Partnerschaften für weitere attraktive Projekte anbieten.“

Gwynt y Môr: 81 von 160 Turbinen am Netz

Im Offshore-Windpark Gwynt y Môr erzeugen nun mit 81 Turbinen am Netz mehr als die Hälfte der insgesamt geplanten 160 Turbinen Strom. Der Bau des mit 576 MW weltweit zweitgrößten Offshore-Windparks vor der Küste von Nord-Wales soll Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. Mit der endgültigen Inbetriebnahme rechnet RWE in den Wintermonaten. Gwynt y Môr ist ein Offshore-Windpark im Wert von rund zwei Milliarden Euro. Toby Edmonds, Project Director von Gwynt y Môr bei RWE Innogy UK, erklärte: „Die Inbetriebnahme der 81 Windkraftanlagen ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für das Projekt. Gwynt y Môr ist bereits jetzt der größte Erzeuger erneuerbarer Energie in Wales, seine Erzeugungskapazität übertrifft regelmäßig die Gesamtleistung der bestehenden RWE-Windparks in der Liverpool Bay, Rhyl Flats und North Hoyle.

Triton Knoll: Bicker Fen wird Standort für Offshore- Anbindung

Für den Offshore- Windpark Triton Knoll in Loncolnshire, England, wurde nun Bicker Fen als Anschlussort an das nationale Stromnetz ausgewählt. Die Gesamtleistung des Projekts, welches sich noch in der Entwicklungsphase befindet, wird bis zu 900 MW umfassen und könnte somit bis zu 800.000 englische Haushalte versorgen. Für die Standortbegründung wurde nun ein Bericht namens Interface Selection Assessment Report (ISAR) veröffentlicht. Im Bericht wird begründet, weshalb sich Bicker Fen als wirtschaftlichster und umweltschonenster Standort erwiesen hat.

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