ADAC-Bilanz: Tankstellen-App bringt nicht mehr Wettbewerb

München - Nach dem ersten Betriebsjahr der Markttransparenzstelle kann ein erstes Fazit zur Tankstellen-App gezogen werden. Die Bilanz ist ernüchternd. Der ADAC zeigt sich darüber aber nicht sonderlich verwundert.

Seit dem 12. September 2013 ist die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe in Betrieb. Unternehmen, die öffentliche Tankstellen betreiben, sind seit dem 31. August 2013 verpflichtet, alle Preisänderungen bei Kraftstoffen „in Echtzeit“ der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe zu melden. Die Gründe für die stabilen Spritpreise sieht der ADAC aber nicht in der Tankstellen-App, sondern in den Wechselkursen, höheren Fördermengen in den USA und einer eher schwachen Weltwirtschaft.

Moderne Technik ermöglicht Preisvergleich

Über Internet, Smartphone oder Navigationsgerät können Verbraucher die aktuellen Kraftstoffpreise der verschiedenen Anbieter vergleichen und die günstigste Tankstelle auswählen. Dadurch soll der Wettbewerb gestärkt werden. Doch nun zeigt sich im Ergebnis, dass die Kraftstoffe dadurch nicht automatisch günstiger geworden sind.

ADAC: Stärkung des Wettbewerbs ist gutes Mittel zur Preisbegrenzung

Für den ADAC kommt diese Erkenntnis nicht überraschend. Er hatte von Anfang an damit gerechnet, dass eine Preissenkung tatsächlich erst mittel- bis langfristig zu erreichen sei. Nur wenn die Mehrzahl der Verbraucher die zur Verfügung gestellten Daten nutze und konsequent den günstigsten Anbieter ansteuere, könnten die Autofahrer ihre Marktmacht umsetzen, den Wettbewerb stärken und damit letztlich die Preise beeinflussen. Dennoch bewertet der ADAC die Markttranzparenzstelle positiv, da die Stärkung des Wettbewerbs das beste Mittel zur Begrenzung der Preise sei. Der ADAC fordert aber nun weitere Maßnahmen zur Förderung des Wettbewerbs. Dazu trägt nach Einschätzung des ADAC auch die zweite vom Bundeskartellamt im Bereich Mineralöl gestartete Sektoruntersuchung bei, in deren Fokus der Mineralölgroßhandel und der Raffineriemarkt stehen.

Auslöser für stabile Rohölmarktentwicklung

Die Stabilität der Spritpreise in Deutschland im letzten Jahr beruhen nach Ansicht des ADAC auf anderen Faktoren. Die Weltwirtschaft zeigt sich insgesamt eher schwach. Der konstante Euro-Dollarkurs und die höheren Öl-Fördermengen in den USA führten zu einer stabilen Entwicklung des Rohölmarktes. Auch die aktuellen Krisen hätten nur wenig Einfluss auf die Ölförderung und die Ölpreise.

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