11.09.2014, 09:58 Uhr

Erneuerbare Energien in Schottland: ABB erhält Großauftrag für Seekabel-Verbindung

Zürich - Scottish Hydro Electric (SHE) Transmission plc hat dem Schweizer ABB-Konzern einen Großauftrag über den Bau einer Anlage zur Hochspannungsgleichstrom-Übertragung erteilt. Der Netzausbau ist auch Folge der steigenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und untermauert die ehrgeizigen Ziele in Schottland.

Die neue Stromleitung zwischen Caithness und Moray wird die Stromnetze auf beiden Seiten der Meeresbucht Moray Firth im Norden Schottlands miteinander verbinden. Dem Zuschlag ging eine positive Entscheidung über die Notwendigkeit der Verbindung voraus, die von der nationalen Regulierungsbehörde Ofgem (Office of Gas and Electricity Markets) getroffen wurde.

Netzausbau über 160 km geplant

Das Projekt umfasst die Planung, das Engineering, die Bereitstellung und Inbetriebnahme zweier landseitiger 320-Kilovolt HVDC Light-Umrichterstationen – eine davon mit einer Leistung von 1.200 Megawatt in Blackhillock in Moray und die andere mit 800 Megawatt in Spittal in Caithness. Im Leistungsumfang enthalten sind auch die See- und Erdkabel mit einer Gesamtlänge von fast 160 Kilometern. Die Verbindung soll 2018 in Betrieb genommen werden.

"Wir freuen uns, dieses Großprojekt realisieren zu dürfen. Es ermöglicht die Einspeisung grosser Mengen erneuerbarer Energien in das Netz und die Versorgung von Millionen Haushalten mit sauberem, emissionsfreiem Strom", sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksysteme.

Die HVDC Light-Lösung ist die führende Technologie bei spannungsgeführten Umrichtern, so ABB. ABB hat bisher nach eigenen Angaben 13 der 14 weltweit in Betrieb genommenen Stromleitungen dieser Art bereitgestellt.

Netzverstärkung für Ausbau der Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie

Angesichts des wachsenden Bedarfs an Strom aus erneuerbaren Energien, setzt SHE Transmission auf die massive Verstärkung ihres Netzes im Norden Schottlands und plant den Netzanschluss von Anlagen mit einer Leistung von 1.200 Megawatt aus Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie. Zusammen mit dem Ausbau des landseitigen Netzes stellt dieses Projekt die größte Investition in die nordschottische Strominfrastruktur seit der Wasserkrafterschließung in den 1950er Jahren dar.

Erneuerbare Energien: Schottland hat ehrgeizige Ziele und will Stromexporteur werden

Schottland will bis 2020 nicht nur den Strombedarf vollständig durch erneuerbaren Energien decken, sondern auch zum Stromexporteur werden. Den größten Anteil an der regenerativen Stromerzeugung wird die Windenergie haben, aber auch Wellenenergie- und Gezeitenkraftwerke kommen zum Einsatz.

Weitere News und Infos zum Thema:

Schottland: 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren bis 2020

Schottland: Startschuss für Europas größtes Gezeitenkraftwerk


© IWR, 2014