10.10.2014, 12:18 Uhr

Alstom beginnt mit Bau von Offshore-Konverter-Plattform

Mannheim / Münster – Der Energietechnik-Konzern Alstom hat mit dem Bau der Offshore-Konverterplattform DolWin gamma für das Netzanschlussprojekt DolWin 3 begonnen. Nach Fertigstellung kann mit diesem Netzanschluss der geplante Offshore-Windpark Borkum-Riffgrund II von Dong Energy ans Netz gebracht werden.

Am Donnerstag wurde der traditionelle erste Stahlzuschnitt für die im Auftrag von Alstom geplante Offshore-Konverterplattform DolWin gamma durch den Unterauftragnehmer Nordic Yards zelebriert. Im Februar 2013 hatte Alstom als Generalunternehmer den Auftrag an die Werftengruppe und Offshore-Spezialist Nordic Yards erteilt. Die Konverterplattform DolWin gamma soll die Übertragung des im Windpark gewonnen Stroms ans Festland sicherstellen. Der niederländische Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat den Auftrag für DolWin 3 an Alstom erteilt. Die Plattform DolWin gamma soll 2017 installiert werden.

Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik

Mit einer verlustarmen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) soll die Übertragung des im Offshore-Windpark erzeugten Stroms gewährleistet werden. Im Rahmen des Netzanschlusses DolWin 3, soll DolWin gamma in der südwestlichen Nordsee mit einer Kapazität von 900 Megawatt (MW) Energie von Wechsel- in Gleichstrom umwandeln und über See- und Landkabel an die auf dem Land stationierte Umrichterstation Dörpen West weiterleiten. Dort wird der Gleichstrom wieder in Wechselstrom umgewandelt und in das Netz von Tennet eingespeist.

Bereits viertes HGÜ-Projekt für Nordic Yards

Mit DolWin gamma erhält die Nordic Yards bereits ihren vierten Auftrag über die Fertigung einer HGÜ-Plattform. Jedoch ist sie das erste Mal auch für Basis- und Detailplanung sowie Transport und Installation verantwortlich. „Wir freuen uns darauf, mit unseren Kunden die deutsche Energiewende gemeinsam weiter voranzubringen“, so Nordic-Geschäftsführer Fred Wegener. „Das DolWin gamma-Projekt ist komplexer und anspruchsvoller als unsere vorherigen drei Plattform-Projekte. Wir freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit Tennet und Alstom.“

Größter Investor der Energiewende

Der Netzanschluss DolWin 3 ist für die Offshore-Windparkprojekte Borkum Riffgrund I und II vorgesehen. Borkum Riffgrund I wurde bereits 2004 genehmigt und soll 2015 in Betrieb genommen werden. Bis DolWin 3 fertiggestellt ist, sollte ein Interimsanschluss an DolWin 1 die Übertragung gewährleisten. Dies wurde aufgrund der späten Installation von DolWin 3 nun aber zu einer dauerhaften Lösung, wie eine Sprecherin von Dong Energy gegenüber von IWR Online erklärte. Borkum Riffgrund I soll eine Leistung von 277 MW, was sich inzwischen aber laut Dong Energy aufgrund einer erhöhter Turbinenleistung auf 312 MW erhöht hat. Borkum Riffgrund II wurde 2011 genehmigt. Der geplante Baubeginn ist im Jahr 2016.

„Die Konverterplattform wird das Herzstück einer der insgesamt zwölf Anbindungen von Offshore-Windparks in der Nordsee sein. Zusammen tragen sie dazu bei, dass Tennet bis 2019 rund 7.100 Megawatt Anschlusskapazität errichtet und der Rolle als größter Investor in die Energiewende gerecht wird“, betonte Wilfried Breuer, Geschäftsführer der Tennet TSO für den Bereich Offshore.

Mit Nordic Yards zuverlässigen Partner gefunden

„Als Generalunternehmer in diesem Projekt werden wir gemeinsam mit unseren Partnern zur erfolgreichen und effizienten Netzintegration des Offshore-Windstroms beitragen. Mit dem heutigen planmäßigen Brennstart zeigt sich, dass wir mit Nordic Yards einen zuverlässigen Partner für die Umsetzung dieses Großprojekts gefunden haben“, sagte Gerhard Seyrling, Vice President Alstom Grid, Region Zentral- & Osteuropa und Russland.

Nordic Yards fertigt an drei Standorten

Die sogenannte Topside (Aufbauten) als auch die Unterkonstruktion der Plattform werden von der Nordic Yards an drei Unternehmensstandorten gefertigt. In der Topside werden die Alstom-Umspanntechnik, Werkstätten sowie Wohn- und Maschinenräume untergebracht. Diese riesige Konstruktion hat die Höhe eines elfstöckigen Hochhauses, ist 55 Meter breit und über 70 Meter lang. Die tragende Konstruktion, das sogenannte Jacket, wird in der Meeresbucht Dollart in knapp 30 Metern Tiefe verankert.

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