13.10.2014, 09:45 Uhr

Geothermie: Daldrup verbessert Ergebnisse bei sinkendem Umsatz

Grünwald – Der Münchener Bohrtechnikspezialist Daldrup & Söhne AG hat seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Rückläufigen Zahlen bei Umsatz und Gesamtleistung stehen Zuwächse beim Gewinn gegenüber. Die Prognose für das gesamte Jahr wird bestätigt.

Der spezialisierte Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen mit Sitz in Grünwald bei München hat die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2014 vorgelegt. Die Geschäftslage sei von der anhaltenden Diskussion um die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) geprägt gewesen. Diese Debatte habe unter Investoren zu einer Investitionszurückhaltung in größere Geothermieprojekte geführt. Nach Bestätigung der EEG-Vergütung für Geothermie hätten die Anfragen aber wieder deutlich zugenommen.

Umsätze und Gesamtleistung sinken

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen allerdings weniger gut aus: Die Konzern-Gesamtleistung von 28,9 Mio. Euro bedeutet einen Rückgang von rd. 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Halbjahr. Dies lässt sich laut Unternehmen auf Erhöhungen des Bestands an unfertigen Leistungen in Höhe von 25 Mio. Euro (H1 2013: 10,1 Mio. Euro) zurückführen. Sie sind aus in Arbeit befindlichen, noch nicht schlussgerechneten Bohraufträgen entstanden. Noch deutlicher sind die Umsätze eingebrochen. Mit 3,9 Mio. Euro ist dies ein Rückgang von rd. 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingetreten (H1 2013: 24,1 Mio. Euro). Aus Sicht des Unternehmens spiegeln die Umsatzerlöse des ersten Halbjahres nur ein „verzerrtes Bild der operativen Leistung“ wider.

Gewinn steigt kräftig: Ergebnisse können sich sehen lassen

Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) erhöhte sich im Gegensatz zum Vorjahr um rd. 50 Prozent auf 4,5 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro). Das Ebit hat sich fast verdoppelt. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen erhöhte sich von 1,1 Mio. Euro im Vorjahr auf jetzt 2,1 Mio. Euro. Vor Steuern weist Daldrup ein Ergebnis (Ebt) von 1,5 Mio. Euro aus (H1 2013: 0,3 Mio. Euro) und nach Steuern einen Gewinn von 0,7 Mio. Euro (H1 2013: minus 0,1 Mio. Euro). Das macht einen Gewinn pro Aktien (EPS) von 0,09 Euro (H1 2011: minus 0,03 Euro).

Bilanzsumme nahezu unverändert

Die Daldrup & Söhne AG weist mit 101,1 Mio. Euro eine nur leicht nach oben veränderte Bilanzsumme aus. Im Vorjahr betrug diese noch 97,7 Mio. Euro. Die im Umlaufvermögen bewerteten unfertigen Leistungen haben sich wie dargelegt deutlich gesteigert. Von im Jahr 2013, 28,6 Mio. Euro auf 41,8 Mio. Euro. Dies sei im Wesentlichen auf nicht schlussgerechte Baustellen von Geothermiebohrungen in den Niederlanden, Unterföhring und Pfullendorf zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind auf 9,5 Mio. Euro gestiegen (31.12.2013: 7,2 Mio. Euro). Mit einer Eigenkapitalquote von 65,9 Prozent (31. Dezember 2013 67,5 Prozent) und liquiden Mitteln in Höhe von 2,6 Mio. Euro zeigt sich das Unternehmen nach eigener Einschätzung weiter solide.

Prognosen stabil nach EEG-Novelle

Dank der Novellierung des EEG im Jahr 2014 haben die Aufträge für Geothermieprojekte wieder zugenommen. Für das Jahr 2014 gibt das Unternehmen eine Prognose für die Gesamtleistung von 68 Mio. Euro aus. Die Ebit-Marge soll etwa drei bis fünf Prozent betragen. Im Jahr 2015 soll damit begonnen werden, kontinuierliche Erträge aus den Geothermie-Kraftwerken zu generieren.

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