13.10.2014, 14:58 Uhr

Windenergie: Alstom und DCNS planen schwimmende Großturbine

Paris – Der französische Energie- und Transportspezialist Alstom will mit dem ebenfalls aus Frankreich kommenden Industriekonzern DCNS eine schwimmende Windkraftanlage für den Offshore-Betrieb entwerfen und zur Marktreife bringen. Die Idee ist nicht neu, doch die Franzosen wollen den Zukunftsmarkt im großen Stil erschließen.

Alstoms Vorstandsvorsitzender Jerome Pecresse und der Leiter der Meeresenergie- und Infrastruktur-Abteilung bei DCNS, Thierry Kalanquin, haben die Partnerschaft der beiden Unternehmen zur Entwicklung einer schwimmenden, halb tauchenden Windkraftanlage besiegelt. Damit wollen die beiden Unternehmen ihre Erfahrungen im Bereich Meeresarchitektur und Turbinenherstellung zusammenführen um eine wettbewerbsfähige, kraftvolle Lösung für einen großen potentiellen Markt entwerfen.

Basierend auf Alstom-Turbine Haliade 150

Die schwimmende Windkraftanlage soll auf der von Alstom speziell für den Offshore-Betrieb entworfenen Haliade 150 Windturbine basieren und eine Leistung von sechs Megawatt (MW) verfügen. Ziel sei es, bis 2017 eine erste halbtauchende, schwimmende Plattform von DCNS in Kombination mit einer von Alstom entwickelten Haliade 150 Windturbine zu produzieren. Unterstützt wird das Projekt namens Sea Reed von der französischen Umwelt- und Energieagentur ADEME durch den von der französischen Regierung bereitgestellten Fonds namens „Investissement d’Avenir“. Im Rahmen des Fonds erhält das Projekt sechs Mio. Euro Unterstützung zur Erarbeitung erster Studien und für die Zertifizierungsphase des Projekts.

Schnittstelle muss optimiert werden

Um mit dem Projekt beginnen zu können, müssen beide Partner die Schnittstelle zwischen der Windkraftturbine und der schwimmende Plattform optimieren. Alstom wird sich mit der Zusammenführung und Integration der Haliade Turbinen mit der Plattform von DCNS beschäftigen. DCNS wird sich hingegen um Verhalten, Größe, Industrialisierung und Installation der schwimmenden Plattform in Verbindung mit der Turbine kümmern.

Offshore-Windenergie wettbewerbsfähig machen

Schwimmende Windkraftanlagen seien eine innovative Lösung für Umgebungen auf dem Meer, die zu tief für Windkraftanlage mit fester Plattform sind, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen. Diese Umgebungen würden bessere Windbedingungen liefern. Zudem müssten sie nicht an küstennahen, vielbefahrenden Standorten stationiert werden. Des Weiteren würde die schwimmende Komplettlösung durch ihre einfache Installationder Offshore-Branche zu wettbewerbsfähigen Strompreisen verhelfen, da sie an Land gebaut wird und dann einfach zum vorgesehenen Standort transportiert werden kann.

Weitere Nachrichten und Infos zum Thema:

Schwimmende Windkraftanlage: Japan setzt auf innovative Offshore-Windenergie


© IWR, 2014